Wir beraten

Liturgie zur Begehung des Auferstehungsweges   

1. Station: Mauer

Schriftlesung

In der Schrift wird uns erzählt, was nach dem Tod Jesu geschah:

«Am ersten Tag der Woche kam Maria aus Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.» (Joh 20,1)

Gespräch mit Maria                                     

Maria aus Magdala, du bist zum Grab gegangen, als es noch dunkel war. Dunkel draussen und dunkel in dir drinnen. Du bist in die dunklen Seiten des Lebens hinein gegangen, hast ihnen Zeit und Raum gegeben. Du hast auf das Grab geschaut, bist achtsam gewesen für den Ort des Todes. Und du hast offene Augen dafür gehabt, was sich selbst am Grab noch verändern kann.

Liedruf: Maria aus Magdala   

Gebet   

Gott, du Geheimnis unseres Lebens, die Dunkelheit ist Teil deiner Schöpfung und der helle Tag. Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten. Gott, du bringst Dinge in Bewegung und veränderst Perspektiven, selbst noch am Grab. Lass uns vertrauen, dass nicht der Tod die letzte Wirklichkeit ist, sondern Du. Amen

Wir laden Sie ein, heute und in den nächsten Tagen, diese Station zu besuchen und die Steine in der Mauer zu verschieben. Dadurch verändert sich etwas. Neue Perspektiven tun sich auf. Erproben Sie es.  

Liedruf auf dem Weg zur nächsten Station: Maria aus Magda

 

2. Station: Wand

Schriftlesung                                                                                      

In der Schrift wird weiter erzählt:

«Maria aber stand draussen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weissen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füsse des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiss nicht, wohin man ihn gelegt hat.» (Joh 20,11-13)

Gespräch mit Maria                                              

Maria aus Magdala, du weinst um Jesus. Die Liebe und die Hoffnung deines Lebens ist gestorben und jetzt ist dir nicht einmal sein Leichnam geblieben. Nicht einmal ein Ort für deine Trauer. Alles hat man dir genommen. Geblieben sind dir die Tränen. Und geschenkt worden sind die Engel, Botinnen und Boten Gottes, die nach dem Grund deiner Tränen fragen.

Liedruf: Maria aus Magdala

Gebet                                                                                                                                                Peter

Gott, du Geheimnis unseres Lebens. Du schickst Boten, die uns nach dem Grund unserer Tränen fragen. Engel und Menschen, die mit uns teilen wollen, dass so vieles zum Heulen ist in diesem Leben. Neige dein Ohr für unsere Antworten auf die Frage: Warum weinst du? Amen

Eine Antwort wird gesagt und an die Wand geschrieben/auf einem Zettel an die Wand gehängt

Wir laden Sie alle ein, heute und in der nächsten Woche, die eigene Antwort auf die Frage  «warum weinst du?» zu finden und sie an die Wand zu schreiben.                                    

Liedruf auf dem Weg zur nächsten Station: Maria aus Magdala

 

3. Station: Spirale

Schriftlesung                                

In der Schrift wird erzählt:
«Als Maria das [ zu den Engeln im Grab] gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war … Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni! Das heisst: Meister! Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest.» (Joh 20,14.16-17a)

Gespräch mit Maria                                                                       

Maria aus Magdala, du wendest dich zweimal um. Du wendest dich aus dem Grab nach draussen und siehst etwas Anderes. Siehst jemanden. So unerwartet, dass du ihn nicht erkennst. Als du deinen Namen hörst, wendest du dich wieder zu. Hast  du dich dazwischen wieder zurück gedreht oder hat der unbekannte Bekannte seinen Ort verändert? Jedenfalls: in eurer Begegnung ist Bewegung drin. Gibt es Drehungen und Wendungen. Perspektivenwechsel. Ihr bleibt nicht stehen und findet neue Zugänge zueinander.

Liedruf: Maria aus Magdala

Gebet                                   

Gott, du Geheimnis unseres Lebens, du bist ein Gott unerwarteter Wendungen und ein Gott der Zuwendung. Deine Schöpfung ist voller Bewegungen. Das ganze Universum ist ein spiralförmiger Tanz. Du lädst uns ein, mit dir und der Schöpfung zu tanzen. Amen

Tanz durch Spirale        

Liedruf auf dem Weg zur nächsten Station: Maria aus Magdala

 

4.       Station: Baum

In der Schrift wird erzählt:
«Maria aus Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er gesagt hatte.» (Joh 20,18)

Gespräch mit Maria

Maria aus Magdala, du bist die erste Verkünderin der Auferstehung. Du fängst damit an, die Botschaft Jesu weiter zu tragen. Du bst die Apostelin der Apostel. Deine Erfahrung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern der Gott des Lebens die letzte Wirklichkeit ist, fliesst in den Satz: Ich habe den Herrn gesehen.

Gebet

Gott, du Geheimnis unseres Lebens, du hörst uns, wenn wir von unseren Auferstehungserfahrungen erzählen, wenn wir das Leben verkünden, das stärker ist als der Tod. Egal ob wir  jubeln, singen, überschäumend erzählen, flüstern, zaghaft Worte erproben;  Du hörst uns auch ohne Worte, im Lieben und Tanzen und achtsam Schweigen. Dafür danken wir dir. Amen

Wir laden Sie alle ein, Ihre Auferstehungssätze mitzuteilen, sie miteinander zu teilen, sie aufzuschreiben und an diesen Lebensbaum, der unser Fest krönt, zu hängen.

Liedruf: Maria aus Magdala