Wir beraten

Finden macht das Suchen leichter (Eleasar Benyoetz)   

Ein Bilderweg durchs Markusevangelium

Osternacht 2011
23/24. April ab 22.00 Uhr
Katholisches Pfarreizentrum Therwil

«Wenn eine Frau 10 Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Verlorene findet?» Dieses Gleichnis erzählt Jesus im Lukasevangelium. Es ist ein Bildwort für Gottes Wirken. Gott die Suchende. Wie alle Bilder und Bildworte ist es offen für weitere Deutungen. Der Kirchenlehrer Gregor von Nyssa z.B. hat es vor mehr als 1500 Jahren so gesehen:

Die Frau ist ein Bild für die Seele. Die Zehn ist die Zahl der Ganzheit. Zehn Drachmen bedeuten den ganzen Menschen. Dass er eine davon verloren hat, heisst, er ist aus seiner Mitte herausgefallen, er hat sich selbst verloren. Die eine verlorene Drachme ist ein Bild für unser wahres Selbst, das einmalige Bild, das Gott sich von uns gemacht und unserer Seele eingeprägt hat. Nun zündet die Seele ein Licht an, um nach dem Verlorenen zu suchen. Es ist in unserem Lebenshaus zu finden.

Das Gleichnis von der Suche nach der verlorenen Drachme ist ein Bild für Gott und das Göttliche in uns. Wir laden Sie ein, ebenfalls auf die Suche zu gehen. Auf die Suche nach Ihrer Mitte, Ihrem wahren Selbst, Ihrem göttlichen Bild. Wir laden Sie dazu nach Galiläa ein. Nach Galiläa werden die Frauen am leeren Grab am Ende des Markusevangeliums geschickt. Sie hören diese Worte:

«Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden. Er ist nicht hier … Er geht euch voraus nach Galiläa. Dort werdet ihr ihn sehen.»

Folgen Sie den Frauen nach Galiläa. Das Markusevangelium erzählt dort von beglückenden und heilsamen Erfahrungen. Menschen werden aufgerichtet. Dämonen werden vertrieben. Menschen vertrauen dem Leben. Das Vertrauen trägt. Verschwenderische Fülle wird spürbar – noch im Angesicht des Todes. In Galiläa ist schon erfahrbar geworden, was es bedeutet, das Verlorene wieder zu finden. Die Erinnerung an dieses Finden macht das Suchen leichter.

Barbara Felder hat die Geschichten aus dem Markusevangelium in Bilder umgesetzt. Die Bilder markieren einen Weg durch das Markusevangelium. Folgen Sie diesem Weg. Gehen sie nach Galiläa. Gehen Sie auf Ihre Suche nach dem Verlorenen. Zünden Sie ein Licht an, um zu finden.