Wir beraten

Zur Bischofssynode in Rom 2008   

Bibelpastoraler Kongress 2010

Im Oktober 2008 fand in Rom eine Synode der Bischöfe der Römisch-Katholischen Kirche statt. Es handelte sich um die XII. Ordentliche Vollversammlung der Weltbischofssynode.
Drei Wochen lang diskutierten 250 Bischöfe zum Thema «Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche».
Die Schweizer Bischofskonferenz war durch Bischof Kurt Koch vertreten.

Thomas Söding, Neutestamentler und Diözesanleiter des Bibelwerks im Bistum Münster, hat als Berater an der Synode teilgenommen und ist mit folgendem Gesamteindruck nach Hause gekommen:
«Nach Wochen der Debatten und Abstimmungen, der Gottesdienste und Audienzen, der Sprachzirkel und, nicht zu vergessen, der Kaffeepausen wird man sagen können: Das Thema ist angekommen. Selten ist bislang in den heiligen Hallen des Vatikans so lange, so intensiv, so leidenschaftlich über das Wort Gottes nachgedacht worden.»

Dabei setzte die Synode auch ein Zeichen für den christlich-jüdischen Dialog: Gleich am ersten Tag hielt der Oberrabbiner von Haifa, Shear-Yashuf Cohen, einen Vortrag über die Bedeutung der Tora im Judentum.

Thomas Söding hat in der Zeitschrift Bibel und Kirche ausführlich über die Synode berichtet. Hier nur ein paar kleine Einblicke:
«Jeder Bischof hat fünf Minuten Zeit für sein Statement, dann wird, sanft und unerbittlich,
das Mikrophon abgestellt. Einige verschenken die Gelegenheit, wenn sie über die historisch-kritische Exegese schimpfen, über den Zeitgeist des Relativismus, gar über Frauen als Lektorinnen. Andere nutzen sie und berichten über ihre Erfahrungen, ihre Schwierigkeiten, ihre Lösungsversuche. Von der Methode der sieben Schritte wird berichtet, von der Lectio Divina, von pastoralen Projekten zur Alphabetisierung mithilfe der Bibel, von der Not und Notwendigkeit guter Predigten, von der Suche nach heutigen Formen qualifizierter Bibelstudien an Universitäten, Seminaren und Akademien. …Die grosse Herausforderung der katholischen Kirche ist, traut man den Statements während der Synode, der Fundamentalismus. Allenfalls in Westeuropa scheint er eine geringere Gefahr darzustellen. Aber in Amerika und Afrika, in weiten Teilen Asiens und Osteuropas grassiert er.»
Soweit Thomas Söding.

Heute Abend nun wollen wir uns mit einigen Ergebnissen der Synode beschäftigen.

Die Bischöfe verabschiedeten direkt nach ihren Beratungen ein Schlussdokument und überreichten dem Papst 55 konkrete Vorschläge. Sie behandeln sehr konkret die Rolle der Bibel in der Pastoral und im Leben. Auf einige davon werden wir gleich näher eingehen. Der Gesamttext ist in deutscher Übersetzung über unsere Homepage zugänglich. Eine Reaktion des Papstes und ein zusammenfassendes Schreiben steht bis heute aus.

Das Schweizerische Katholische Bibelwerk hat die Bischofssynode im Vorfeld und im Nachgang begleitet. Im Vorfeld haben wir im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz alle Interessierten aufgerufen, auf die Vorüberlegungen zum Synodenthema zu reagieren und Bischof Koch Anregungen, Themen und Fragen mit zur Synode zu geben. Dieter Bauer hat die insgesamt ca. 20(?) Reaktionen, die eingingen, zusammengefasst und der Bischofskonferenz übergeben.

Im Nachklang haben wir uns für eine Artikelserie in der Schweizer Kirchenzeitung über die Bedeutung der Bibel in der Kirche engagiert. In der zweiten Hälfte des Jahres 2009 sind insgesamt 9 Artikel in dieser Serie erschienen. Auch sie sind über unsere Homepage zugänglich.
Die Zeitschrift Bibel und Kirche hat ein eigenes Themenheft unter dem Titel «Mehr Bibel in die Pastoral!» herausgegeben.
In dieser Ausgabe von Bibel und Kirche hat Dieter Bauer 10 Thesen zur Zukunft der Bibelpastoral vorgestellt. In der SKZ haben wir daraus – mit Blick auf die Schweizer Situation – 6 Thesen zur Zukunft der Bibelpastoral gemacht. Mit diesen Thesen haben wir weitergearbeitet und wollen nun heute Abend 7 Thesen vorstellen und mit Ihnen gemeinsam diskutieren.