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Josef und seine Brüder   

Bibeltexte für die Stationen

Station 3: Josef und seine Familie
Gen 35,21-26; 37,1-4.18-20

Jakob brach auf und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf.
Während Jakob in jenem Land wohnte, ging Ruben hin und schlief mit Bilha,
der Nebenfrau seines Vaters. Israel hörte davon. Jakob hatte zwölf Söhne.
Die Söhne Leas waren:
Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon.
Die Söhne Rahels waren:
Josef und Benjamin.
Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren:
Dan und Naftali.
Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren:
Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs,
die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.
Jakob liess sich in dem Land nieder,
in dem sich sein Vater als Fremder aufgehalten hatte, in Kanaan.

Das ist die Geschlechterfolge nach Jakob:
Als Josef siebzehn Jahre zählte, also noch jung war, weidete er mit seinen Brüdern,
den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters, die Schafe und Ziegen.
Josef hinterbrachte ihrem Vater, was die Brüder Böses taten.

Israel liebte Josef unter allen seinen Söhnen am meisten,
weil er ihm noch in hohem Alter geboren worden war.
Er liess ihm einen Ärmelrock machen.

Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder,
hassten sie ihn und konnten mit ihm kein gutes Wort mehr reden.
Sie fassten den Plan, ihn umzubringen.
Sie sagten zueinander:
Dort kommt ja dieser Träumer.
Jetzt aber auf, erschlagen wir ihn
und werfen wir ihn in eine der Zisternen.
Sagen wir, ein wildes Tier habe ihn gefressen.
Dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird.

Station 4: Weltwirtschaft
Gen 41,46-49.52-53; 47,13-26

Josef war dreissig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten,
stand. Josef ging vom Pharao weg und durchzog ganz Ägypten.
Das Land brachte in den sieben Jahren des Überflusses überreichen Ertrag.
Josef liess während der sieben Jahre, in denen es Überfluss gab,
alles Brotgetreide in Ägypten sammeln und in die Städte schaffen.
Das Getreide der Felder rings um jede Stadt liess er dort hineinbringen.
So speicherte Josef Getreide in sehr grosser Menge auf, wie Sand am Meer,
bis man aufhören musste, es zu messen, weil man es nicht mehr messen konnte.

Die sieben Jahre des Überflusses in Ägypten gingen zu Ende
Im ganzen Land gab es kein Brot und der Hunger war sehr drückend.
Ägypten und Kanaan waren vor Hunger erschöpft.
Josef hatte das Geld, das in Ägypten und in Kanaan im Umlauf war,
für das Getreide, das sie kaufen mussten,
eingezogen und in den Palast des Pharao gebracht.
So war das Geld in Ägypten und Kanaan ausgegangen.
Alle Ägypter kamen zu Josef und sagten:
Gib uns Brot!
Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen?
Das Geld ist nämlich zu Ende.
Liefert euer Vieh ab, sagte Josef,
dann gebe ich euch dafür Brot, wenn das Geld zu Ende ist.
So brachten sie ihr Vieh zu Josef und Josef verkaufte ihnen Brot um den Preis der Pferde, ihrer Bestände an Schafen und Ziegen, an Rindern und Eseln.
Er versorgte die Leute also in jenem Jahr gegen ihren ganzen Viehbestand mit Brot.

Das Jahr ging indes zu Ende und im nächsten Jahr kamen sie und sagten zu ihm:
Wir können unserem Herrn nicht verhehlen,
dass das Geld zu Ende
und unser Viehbestand in den Besitz unseres Herrn übergegangen ist.
Wie unser Herr sieht, h
aben wir nichts mehr als unsere Leiber und unser Ackerland.
Warum sollen wir vor deinen Augen umkommen,
wir selbst und auch unser Ackerland?
Kauf uns und unsere Äcker um Brot!
Wir und unser Ackerland wollen dem Pharao dienstbar sein.
Stell Saatgut zur Verfügung, so werden wir am Leben bleiben,
wir müssen dann nicht sterben und das Ackerland braucht nicht zu verkommen.

Josef kaufte also das ganze Ackerland der Ägypter für den Pharao auf;
denn die Ägypter verkauften alle ihr Feld, weil sie der Hunger dazu zwang.
So wurde das Land Eigentum des Pharao.

Das Volk aber machte er ihm Leibeigen von einem Ende Ägyptens bis zum andern.
Nun sprach Josef zum Volk:
Seht, heute habe ich euch und euer Ackerland für den Pharao gekauft.
Hier habt ihr Saatgut; bestellt nun die Äcker!
Vom Ertrag liefert ihr dann ein Fünftel dem Pharao ab,
vier Teile aber gehören euch als Saatgut für das Feld sowie als Nahrung für euch, für die Leute in euren Häusern und für eure Kinder.
Da antworteten sie:
Du hast uns am Leben erhalten.
Wenn wir das Wohlwollen unseres Herrn finden,
wollen wir gern dem Pharao als Knechte dienen.

So verfügte Josef als gültiges Recht bis auf den heutigen Tag,
dass das Ackerland Ägyptens zugunsten des Pharao mit einem Fünftel zu besteuern ist. Nur die Äcker der Priester wurden nicht Eigentum des Pharao.

Station 5: Lügen
Gen 39,11-14.17-18

«Tatsache»

An einem solchen Tag kam Josef
ins Haus,
um seiner Arbeit nachzugehen.
Niemand vom Hausgesinde war anwesend.
Da packte sie ihn an seinem Gewande und sagte:
Schlaf mit mir!
Er liess sein Gewand in ihrer Hand
und lief hinaus.
Als sie sah,
dass er sein Gewand in ihrer Hand zurückgelassen hatte
und hinausgelaufen war,
rief sie nach ihrem Hausgesinde.

Erzählung

Ihrem Mann erzählte sie:
Der hebräische Sklave,
den du uns gebracht hast,
ist zu mir gekommen,
um mit mir seinen Mutwillen zu treiben.
Als ich laut aufschrie und rief,
liess er sein Gewand bei mir liegen
und lief hinaus.

Station 6: Träume
Gen 37,5-7

Einst hatte Josef einen Traum.
Als er ihn seinen Brüdern erzählte,
hassten sie ihn noch mehr.

Er sagte zu ihnen:

Hört, was ich geträumt habe.
Wir banden Garben mitten auf dem Feld.
Meine Garbe richtete sich auf
und blieb auch stehen.
Eure Garben umringten sie
und neigten sich tief vor meiner Garbe.

Station 7: Ich und die Macht
Gen 42,7.9.15; 44,1-5

Als Josef seine Brüder sah, erkannte er sie.
Aber er gab sich ihnen nicht zu erkennen, sondern fuhr sie barsch an.
Er fragte sie:
Wo kommt ihr her?
Aus Kanaan, um Brotgetreide zu kaufen, sagten sie.

Josef erinnerte sich an das, was er von ihnen geträumt hatte, und sagte:
Spione seid ihr. Um nachzusehen, wo das Land eine schwache Stelle hat,
seid ihr gekommen.

So wird man euch auf die Probe stellen:
Beim Leben des Pharao!
Ihr sollt von hier nicht eher loskommen,
bis auch euer jüngster Bruder da ist.

Dann befahl Josef seinem Hausverwalter:
Fülle die Getreidesäcke der Männer mit so viel Brotgetreide,
wie sie tragen können,
und leg das Geld eines jeden oben in den Sack!
Meinen Becher, den Silberbecher,
leg oben in den Sack des Jüngsten mit dem Geld,
für das er Getreide gekauft hat.
Er tat, wie Josef es angeordnet hatte.

Als es am Morgen hell wurde, liess man die Männer mit ihren Eseln abreisen.
Sie hatten sich noch nicht weit von der Stadt entfernt,
da sagte Josef zu seinem Hausverwalter:
Auf, jag hinter den Männern her!
Wenn du sie eingeholt hast, sag ihnen:
Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten und mir den Silberbecher gestohlen?
Das ist doch der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er wahrsagt.
Da habt ihr etwas Schlimmes getan.

Station 9: Dank und Segen
Gen 50,19-21

Josef aber antwortete ihnen:
Fürchtet euch nicht!
Stehe ich denn an Gottes Stelle?

Ihr habt Böses gegen mich im Sinne gehabt,
Gott aber hatte dabei Gutes im Sinn,
um zu erreichen, was heute geschieht: viel Volk am Leben zu erhalten.

Nun also fürchtet euch nicht!
Ich will für euch und eure Kinder sorgen.

So tröstete er sie und redete ihnen freundlich zu.