Wir beraten

Versöhnungsweg im Kloster   

Gebete und Texte für die Stationen

Station 1:
BETEN

Ich bete:

Gott,
Du lebst mit Deinem Licht in meiner Mitte.
Du gibst mir Licht auf meinen Lebensweg
und Du erleuchtest auch diesen Versöhnungsweg.
Zeige mir,
wo ich meine Ecken und Kanten habe,
wie ich meine Lieblosigkeiten ablegen kann,
wo ich umkehren muss,
wie ich zu meiner Identität zurückfinde.

Schenke mir auf diesem Versöhnungsweg
die innere Freiheit und die Kraft,
mich mit meinen Mitmenschen,
mit mir selber und mit Dir zu versöhnen.

Jesus sagt: «Ich bin das Licht, die Wahrheit und das Leben, wer mir nachfolgt, wird das Licht des Lebens haben.»
Johannes 8,12

Station 2:
J O S E F

Sehen Sie sich die Josefsgeschichte an.
Lassen Sie sich mit Ihren Gedanken darauf ein.

Die Vorführung beginnt jeweils zur vollen halben Stunde neu.

Den Text der nacherzählten Josefsgeschichte dürfen Sie gerne mit auf den Weg nehmen.

Station 3:
F A M I L I E

Josef hat eine sehr komplizierte Familie:
Versuchen Sie, die Familie des Josefs mit den Schachfiguren aufzustellen?

Und Ihre eigene Familie?
Möchten Sie auch Ihre eigene Familie
und ihre eigene Herkunftsfamilie mit den Schachfiguren nachstellen?

Für den Sack:

Machen Sie sich auf der Karte Notizen oder stecken Sie die Karte auch ohne Notizen in Ihren Sack?

Wer sind Sie im Schachspiel?
Stecken Sie für sich eine kleine farbige Spielfigur aus den Säcklein in Ihren Sack.

Ungewiss

Ich habe Augen
weil ich dich sehe
Ich habe Ohren
weil ich dich höre
Ich habe einen Mund
weil ich dich küsse

Habe ich
dieselben Augen und Ohren
wenn ich dich nicht sehe und höre
und denselben Mund
wenn ich dich nicht küsse?

Erich Fried

Station 4:
W E L T
W I R T S C H A F T

Wo stehen Sie auf dieser Welt?

Für den Sack:

Machen Sie sich auf der Karte Notizen oder stecken Sie die Karte auch ohne Notizen in Ihren Sack?

Wer sind Sie auf der Welt?
Stecken Sie für sich einen 5-Räppler in Ihren Sack.

Station 5:
L Ü G E N

Lüge und Wahrheit liegen dicht beieinander.
Lesen Sie die Szene aus der Josefsgeschichte –
So trug sie sich zu
So wurde sie erzählt.

Beobachten Sie, wie sich Lüge und Wahrheit unterscheiden.

Für den Sack:

Machen Sie sich auf der Karte Notizen oder stecken Sie die Karte auch ohne Notizen in Ihren Sack?

Wer sind Sie im Schachspiel?
Stecken Sie für sich eine Schokiherz in Ihren Sack.
Sie können die Schokolade schmecken,
so wie Sie nach der Versöhnung Ihren Partner schmecken

tation 6:
T R Ä U M E

Wer sind Sie?
Wer ist gott?
Welches Bild hat Gott von mir?
Welches Bild habe ich von mir?
Welches Bild haben andere von mir?
Welches Bild habe ich von der Welt?
Was sind Ihre Träume?

Schauen Sie in den Spiegel!!!

Für den Sack:

Machen Sie sich auf der Karte Notizen oder stecken Sie die Karte auch ohne Notizen in Ihren Sack?

Wer sind Sie ?
Stecken Sie für sich eine kleine Spiegelfolie aus den Säcklein in Ihren Sack.

Station 7:
I C H

Jeder Mensch hat Macht:
Im Beruf, im Verein, in der Beziehung,
immer wieder gibt es Gelegenheiten, den anderen spüren zu lassen, dass man mehr ist.

Beziehungen leben von Vertrauen.
Vertrauen braucht kein testen und erproben und beweisen.

Für den Sack:

Machen Sie sich auf der Karte Notizen oder stecken Sie die Karte auch ohne Notizen in Ihren Sack!

Stecken Sie einen Apfel in Ihren Sack:
Für sich selbst?
Zur Stärkung unterwegs?
Zum Teilen als Zeichen der Versöhnung?

Station 8:
R E U E
U M K E H R

Machen Sie sich auf,
einen anderen Weg einzuschlagen –
das heisst um-kehren.

Gehen Sie um den Kreuzgang:
Nehmen Sie bewusst die Kehren, die Wendungen,
die jeweils neuen Perspektiven wahr.

Oder begehen Sie draussen vor der Kirche das Labyrinth:
Gehen Sie zur Mitte,
zu sich selbst hin, mit vielen Kehren und Wendungen.

Machen Sie sich wieder auf den Weg heraus:
Ohne das Ziel zu verlieren!

Station 9:
D A N K – S E G E N
Ich bin meinen Weg gegangen.
Ich habe entdeckt, wo ich lieblos war.
Ich habe entdeckt, wo ich nicht bei mir war.
Ich habe entdeckt, wer von meinen Lieblosigkeiten betroffen ist. Ich habe entdeckt, wo ich Schaden angerichtet habe.
Besinnung, Fehler eingestehen, Reue und der Wille zur Umkehr liegen hinter mir.

Vor mir liegt nun der weitere Weg:
Wiedergutmachen,
mich Bessern und meinen guten Willen zeigen,
den anderen Menschen um Vergebung bitten
und das eigentliche Versöhnen.
Dahin ist es noch ein weiter Weg.

Auf diesem Weg hilft mir der Segen,
für den das Weihwasser da ist.
Dazu helfen die Gegenstände in meinem Sack,
die ich auf diesen Weg mitnehmen will.

Zurücklassen darf ich manche Gedanken,
Alles überflüssige im Sack – die beschriebenen Karten –
Kann ich im Innenhof des Klosters verbrennen.

Mein Dankgebet an Gott,
kann ich mit dem Weihrauch aufsteigen lassen.

DICH

Dich nicht näher denken
und dich nicht weiter denken
dich denken wo du bist
weil du dort wirklich bist

Dich nicht älter denken
und dich nicht jünger denken
nicht grösser nicht kleiner
nicht hitziger und nicht kälter

Dich denken und mich nach dir sehnen
dich sehen wollen
und dich lieb haben
so wie du wirklich bist

Erich Fried

Dankgebet

Dankt dem Herrn, denn er ist gütig,
denn seine Huld währt ewig!
Dankt dem Gott aller Götter,
denn seine Huld währt ewig!
Dankt dem Herrn aller Herren,
denn seine Huld währt ewig!

Der allein grosse Wunder tut,
denn seine Huld währt ewig,
der den Himmel geschaffen hat in Weisheit,
denn seine Huld währt ewig,
der die Erde über den Wassern gegründet hat,
denn seine Huld währt ewig,
der die grossen Leuchten gemacht hat,
denn seine Huld währt ewig,
die Sonne zur Herrschaft über den Tag,
denn seine Huld währt ewig,
Mond und Sterne zur Herrschaft über die Nacht,
denn seine Huld währt ewig.

Der an uns dachte in unsrer Erniedrigung,
denn seine Huld währt ewig,
und uns den Feinden entriss,
denn seine Huld währt ewig,
der allen Geschöpfen Nahrung gibt,
denn seine Huld währt ewig.
Dankt dem Gott des Himmels,
denn seine Huld währt ewig.

Psalm 136