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Hals- und Beinbruch   

«Hals- und Beinbruch» wünschen wir uns manchmal, wenn wir etwas unternehmen.
Hals- und Beinbruch: Wenn wir das wörtlich nehmen, klingt es zynisch. Mehr wie ein Fluch als wie ein Segen.
Es ist aber ein Segenswunsch. Der Ausdruck «Hals- und Beinbruch» geht zurück auf ein altes jüdisches Segenswort. Auf Hebräisch heisst es hazlacha we beracha, Glück und Segen. Aus hazlacha weberacha wurde, weil man die hebräischen Worte nicht verstand, Hals- und Beinbruch.

Letzte Woche bin ich nachts auf dem Glatteis ausgerutscht und schwer gestürzt. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte mir Hals und Bein gebrochen. Danach stand ich einige Minuten unter Schock. Von einem Moment auf den anderen war alles unter mir weggerutscht, was mich bisher so sicher getragen hatte. Gerade noch aufrecht und mobil, war im nächsten Moment alles fraglich geworden: Ob ich wieder aufstehen kann? Ob jemand kommt und mir hilft? Wie lange ich es auf dem eiskalten Boden aushalte?
Es ist schliesslich glimpflich abgelaufen. Im Spital erfuhr ich: Nichts gebrochen oder gerissen. Aber ich habe erfahren, wie zerbrechlich und gefährdet unser normales, gewohntes Leben ist.
Es ist ein Segen, wenn der Boden trägt und die Beine uns im aufrechten Gang halten. Wir brauchen Segen – jeden Tag: hazlacha weberacha.