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Vollversammlung der Bibelföderation in Tansania: «Wir glauben an unsere Kinder!»   

Begegnung mit Gemeinden und Kleinen Christlichen Gemeinschaften in Daressalam – Teilnehmende zeigen sich tief bewegt von der Gastfreundschaft und vom Glauben der tansanischen Katholiken

Eine wichtige Dimension der Siebten Vollversammlung der Katholischen Bibelföderation, die zur Zeit in Tansania stattfindet, ist der direkte Kontakt mit der afrikanischen Kirche und ihren vielen Facetten.

Der Gedenktag Peter und Paul am 29. Juni bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vollversammlung Gelegenheit zur intensiven Begegnung mit katholischen Gemeinden in und um Daressalam. Die St. Josephs-Kathedrale und deren Pfarrgemeinderat hatten die Delegierten zu einer Eucharistiefeier eingeladen, die von Erzbischof Josph Chennoth, dem Apostolischen Nuntius in Tansania, gefeiert wurde. Der festliche Charakter der Liturgie, bei der zahlreiche Bischöfen und Priester aus den Reihen der Delegierten konzelebrierten, spiegelte die Lebendigkeit und die Vielfalt der tansanischen Kirche auf eindrucksvolle Weise wider. Dies zeigte sich besonders in den Liedern und Rhythmen des Domchors und im Tanz der Kinder, der den feierlichen Einzug und die Prozession zum Offertorium begleitete. In seiner Predigt unterstrich Erzbischof Chennoth die Bedeutung von Peter und Paul als doppelte Vorbilder, der Treue zum Evangelium und der leidenschaftlichen Weitergabe der Frohbotschaft an die Menschen aller Kulturen. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Olive Luena, übermittelte den zahlreichen Gästen den herzlichen Willkommensgruss der ganzen Gemeinde.

Am selben Tag wurden andere Delegierte der KBF-Vollversammlung in mehreren Kleinen Christlichen Gemeinschaften willkommen geheissen. In diesen Basisgemeinden kommen Katholiken regelmässig zusammen, um gemeinsam die Bibel zu lesen, um ihr Leben und dessen Sorgen zu teilen, um einander Beistand zu leisten und miteinander die Messe zu feiern. Die Delegierten waren tief bewegt von der überwältigenden Gastfreundschaft und Grosszügigkeit der tansanischen Katholiken, denen sie hier begegneten. Besonders beeindruckt waren sie von der ständigen, aktiven Einbeziehung der Kinder in alle Bereiche des Lebens dieser Gemeinden: vom Teilen der Bibel über die gemeinsame Freude an Gesang, Tanz und Gebet, bis zum Teilen der Güter, wie begrenzt oder wie üppig diese auch sein mögen. «Diese Christen glauben an ihre Kinder und ermuntern sie, aktiv Verantwortung im Leben der Gemeinde zu übernehmen,» so eine der Teilnehmerinnen.

Die Ermunterung und Unterstützung der christlichen Gemeinden in Afrika durch die Förderung der Bibelpastoral und insbesondere des Bibelteilens ist eines der Hauptanliegen des «Bibelzentrums für Afrika und Madagaskar» (BICAM). Diese Einrichtung unterstützt und fördert auf kontinentaler Ebene die Organisation und Koordinierung des Bibelapostolats in Afrika. In seinem Bericht an die Vollversammlung erinnerte P. Moise Adeniran Adekambi, der Direktor von BICAM, an die regionale Priorität der KBF für Afrika, die auf der vorhergehenden Vollversammlung im Libanon 2002 beschlossen wurde. Diese privilegierte Partnerschaft zwischen den Mitgliedern der Bibelföderation und der afrikanischen Kirche habe viele positive Entwicklungen angestossen, unter anderem auch hinsichtlich bibelbezogener Publikationen und der Vernetzung zwischen den in der Bibelpastoral engagierten Mitarbeitern und Institutionen. So sei es tatsächlich gelungen, noch mehr als bisher alle Bereiche des christlichen Lebens der Inspiration der Heiligen Schrift zu öffnen. Damit das Wort Gottes tatsächlich zur «Quelle für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden» (so das Motto der laufenden Vollversammlung in Daressalam) werden könne – und dies nicht nur in Afrika – sei es unabdingbar, Glauben und Vertrauen zu haben, zu allen Mitgliedern der afrikanischen Kirche ebenso wie zu den Bischöfen, Priestern und Ordensleuten, zu den Laien ebenso wie zu den Kindern.

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