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Lesungen und Evangelium 29. Juli 2007 in der Übersetzung BIBEL in gerechter Sprache   

1. Lesung Gen 18, 20-32

Und so sagte Adonaj: «Das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra ist gross. Und ihre Verfehlung ist ausserordentlich schwer. Ich will hinabsteigen und will sehen, ob sie wirklich tödliche Gewalt praktizieren, entsprechend der Klage, die vor mich gekommen ist. Und wenn nicht, will ich es auch wissen.»

Nun wandten sich die Gestalten ab und gingen Richtung Sodom. Abraham aber blieb vor Adonaj stehen. Da trat Abraham näher heran und sagte: «Willst du wirklich die Gerechten zusammen mit den Schuldigen umbringen? Vielleicht gibt es 50 Gerechte in der Stadt – willst du wirklich alle umbringen und nicht vielmehr dem Ort vergeben, um der 50 Gerechten willen, die in ihm sind? Entweihen würde es dich. so etwas zu tun! Die Gerechten mit den Schuldigen zu töten, so dass der Gerechte gleich dem Schuldigen wäre – entweihen würde es dich! Sollte, wer die ganze Erde richtet, nicht Recht üben?» Da sagte Adonaj: «Wenn ich in Sodom 50 Gerechte finde, mitten in der Stadt, werde ich dem ganzen Ort um ihretwillen vergeben.» Abraham entgegnete: «Sieh doch, nun hab ich einmal angefangen zu der Macht über mir zu reden, obwohl ich nur Staub und Asche bin. Vielleicht fehlen fünf von den 50 Gerechten – willst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten?» Sie sagte: «Ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort 45 finde.» Da fuhr er fort mit ihr zu reden und sagte: «Vielleicht finden sich dort 40.» Sie sagte: «Ich tu´s nicht um der 40 willen.» Er sagte: «Die Macht über mir möge nicht vor Zorn entbrennen, dann will ich reden. Vielleicht finden sich dort 30.» Sie sagte: «Ich tu´s nicht, wenn ich dort 30 finde.» Er sagte: «Sieh doch, nun hab ich einmal angefangen, zu der Macht über mir zu reden – vielleicht finden sich dort 20.» Sie sagte: «Ich werde sie nicht vernichten um der 20 willen.» Er sagte: «Die Macht über mir möge nicht vor Zorn entbrennen, dann will ich noch diesmal reden. Vielleicht finden sich dort zehn.» Sie sagte: «Ich werde sie nicht vernichten um der zehn willen.»
(33 Da ging Adonaj, sowie die Rede zu Abraham beendet war. Und Abraham kehrte zurück an seinen Ort.)

2. Lesung an die Gemeinde in Kolossä 2,12-14

Mitbegraben mit Christus in der Taufe seid ihr in ihm mit auferweckt durch das Vertrauen auf die Wirksamkeit Gottes. Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Auch euch, die ihr einst tot wart in den Übertretungen und der Unbeschnittenheit eures Körpers, hat Gott mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Übertretungen vergeben. Das gegen uns gerichtete Schriftstück mit den Verordnungen, die uns feindlich waren, hat Gott gelöscht und es, ans Kreuz genagelt, aus der Mitte getragen.

Evangelium Lk 11,1-13

Als er einmal an einem Ort betete, sagte einer aus seiner Jüngerschar zu ihm, als er aufgehört hatte: «Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jüngerinnen und Jünger gelehrt hat!» Er sagte zu ihnen: «Wenn ihr betet, dann sagt:

Du Gott,
dein Name werde geheiligt.
Dein gerechtes Reich komme.
Das Brot, das wir brauchen, gib uns täglich.
Erlass uns unsere Sünden,
wie auch wir denen erlassen,
die uns etwas schulden.
Und führe uns nicht zum Verrat an dir!»
Und er sagte zu ihnen: «Wer von euch hätte einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und sagte zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote! Denn mein Freund ist auf der Reise zu mir gekommen und ich habe nichts, was ich ihm geben kann! Und jener würde von innen her rufen: So mache mir doch keine Mühe! Die Türe ist schon verriegelt, und meine Kinder und ich sind im Bett! Ich mag nicht aufstehen und dir etwas geben. Ich sage euch: Auch wenn er nicht aufstehen und geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Unverschämtheit aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf. Ich sage euch:
Bittet, so wird euch gegeben werden.
Suchet, so werdet ihr finden.
Klopfet an, so wird euch geöffnet.
Denn alle, die bitten, werden bekommen;
und die suchen, werden finden;
die anklopfen, denen wird geöffnet.
Oder ist unter euch ein Vater oder eine Mutter, die ihrem eigenen Kind eine Schlange anbietet, wenn es um einen Fisch gebeten hat? Oder einen Skorpion, wenn es um ein Ei gebeten hat? Wenn ihr, die ihr doch nichts Besonderes seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird die himmlische Quelle denen die heilige Geistkraft geben, die bitten!»