Wir beraten

Lesungen und Evangelium 27. Mai 2007 (Pfingsten) in der Übersetzung BIBEL in gerechter Sprache   

1. Lesung über die Zeit der Apostelinnen und Apostel 2,1-11

Als der 50. Tag, der Tag des Wochenfestes, gekommen war, waren sie alle beisammen. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Tosen wie von einem Wind, der heftig daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich aufhielten. Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jede und jeden von ihnen liess sich eine nieder. Da wurden sie alle von heiliger Geistkraft erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden; wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus. Unter den Jüdinnen und Juden, die in Jerusalem wohnten, gab es fromme Menschen aus jedem Volk unter dem Himmel. Als nun dieses Geräusch aufkam, lief die Bevölkerung zusammen und geriet in Verwirrung, denn sie alle hörten sie in der je eigenen Landessprache reden. Sie konnten es nicht fassen und wunderten sich: «Seht euch das an! Sind nicht alle, die da reden, aus Galiläa? Wieso hören wir sie dann in unserer je eigenen Landessprache, die wir von Kindheit an sprechen? Die aus Persien, Medien und Elam kommen, die in Mesopotamien wohnen, in Judäa und Kappadozien, in Pontus und in der Provinz Asien, in Phrygien und Pamphylien, in Ägypten und in den zyrenischen Gebieten Libyens, auch die aus Rom Zurückgekehrten, von Haus aus jüdisch oder konvertiert, die aus Kreta und Arabien kommen: Wir hören sie in unseren Sprachen von den grossen Taten Gottes reden.»

2. Lesung aus dem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth 12,3b-7.12-13 oder aus dem Brief an die Gemeinde in Rom 8,8-17

(1 Kor 12,1-3a Zu den Gaben der Geistkraft möchte ich euch auch etwas sagen, Geschwister. Ihr wisst, wie ihr euch zu den stummen Gottheiten hingerissen fühltet, als ihr noch den Völkern zugehörtet. Deshalb möchte ich klarstellen: Wer geistgewirkte Worte spricht, wird niemals sagen: «Verflucht sei Jesus».)

3b-7 Und niemand vermag zu sagen: «Ich gehöre zu Jesus» – es sei denn in der Geistkraft Gottes. Es gibt Unterschiede in den geschenkten Fähigkeiten, doch sie stammen aus derselben göttlichen Geistkraft. Es gibt Unterschiede in den Arbeitsfeldern, doch der Auftrag dazu kommt von ein und derselben Ewigen. Es gibt Unterschiede in den Fähigkeiten, doch es ist derselbe Gott, der in allen alles in gleicher Weise bewirkt; den Einzelnen offenbart sich die Geistkraft zum Nutzen aller.

(8-11 Der einen wird durch die Geistkraft die Fähigkeit zum Denken und Reden in Weisheit gegeben, einem anderen durch denselben Geist die Fähigkeit, Offenbarungen weiterzugeben. Der nächsten wird Vertrauen gegeben – von derselben Geistkraft -, einem anderen wiederum die Fähigkeit zu heilen – durch die eine Geistkraft -, eine andere erhält die Fähigkeit, Wunder zu tun, der nächste die Gabe zu prophezeien, oder eine andere die Fähigkeit, kritisch zu prüfen, ob alles tatsächlich durch Geistkraft bewirkt wird. Andere bekommen die Fähigkeit, eine besondere Sprache Gott gegenüber zu sprechen, und wieder andere können sie deuten. Alles dieses wirkt eine und dieselbe Geistkraft, die sich den Einzelnen mitteilt, so wie sie es will.)

12-13 Denn wie der Körper eine Einheit ist und doch viele Teile hat, alle Teile des Körpers also die Einheit des Körpers ausmachen, so verhält es sich auch mit Christus. Wir alle sind durch den einen Geist zu einer leiblichen Einheit getauft worden, ob wir jüdische oder griechische Menschen sind, oder ob wir Unfreie oder Freie sind – uns hat Gott eine Geistkraft trinken lassen.

Röm 8,8-17
Diejenigen, die in ihren Begrenzungen gefangen sind, haben nicht die Kraft, etwas für Gott zu tun. Ihr aber seid nicht in menschlichen Grenzen gefangen, sondern lebt in der Geistkraft, so gewiss die Geistkraft Gottes in euch wohnt. Wer aber nicht teilhat an der Geistkraft des Messias, kann ihm auch nicht angehören. Wenn aber der Messias in eurer Mitte ist – mögt ihr auch wie tot sein auf Grund der allgegenwärtigen Sündenmacht – , dann schenkt euch die Geistkraft Leben, damit Gerechtigkeit verwirklicht wird. Wenn aber die Geistkraft Gottes, die Jesus von den Toten aufgeweckt hat, in eurer Mitte wohnt, so wird die, die den Messias von den Toten aufgeweckt hat, auch eure der Todesherrschaft unterworfenen Körper lebendig machen. Dies geschieht durch Gottes Geistkraft, die in euch einzieht.
Folglich nun, Geschwister, sind wir nicht den begrenzten menschlichen Verhältnissen verpflichtet, unser Leben nach ihren Massstäben zu gestalten. Wenn ihr nämlich in menschlichen Grenzen gefangen lebt, werdet ihr unausweichlich sterben. Wenn ihr aber mit Hilfe der Geistkraft den Zuständen ein Ende macht, in denen eure Körper benutzt werden, dann werdet ihr leben. Alle, die sich von der göttlichen Geistkraft leiten lassen, sind Töchter und Söhne Gottes. Denn ihr habt ja nicht eine Geistkraft erhalten, die euch zu Sklaven und Sklavinnen macht, so dass ihr weiterhin in Angst leben müsstet. Ihr habt eine Geistkraft empfangen, die euch zu Töchtern und Söhnen Gottes macht. Durch sie können wir zu Gott schreien: «Du Ursprung allen Lebens, sei unser Schutz!» Die Geistkraft selbst bezeugt es zusammen mit unserer Geistkraft, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn wir aber Kinder Gottes sind, dann bekommen wir auch einen Anteil von dem, was ihr gehört. Wenn wir einen Anteil vom Reichtum Gottes erhalten, verbindet uns das mit dem Messias, so gewiss wir sein Schicksal teilen, auf dass auch wir zusammen mit ihm von Gottes Glanz erfüllt werden.

Evangelium Joh 20,19-23 oder Joh 14,15-16.23b-26

20,19-23
Am Abend dieses ersten Tages nach dem Sabbat, als die Jüngerinnen und Jünger hinter geschlossenen Türen sassen aus Angst vor der jüdischen Obrigkeit, da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: «Friede sei mit euch!» Als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Seite. Da freuten sich die Jüngerinnen und Jünger, dass sie Jesus den Lebendigen sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: «Friede sei mit euch! Wie mit Gott gesandt hat, so sende ich euch.» Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und sagte ihnen: «Nehmt die heilige Geistkraft auf. Allen, denen ihr Unrecht vergebt, ist es vergeben. Allen, denen ihr dies verweigert, bleibt es.»

14,15-16
Wenn ihr mich liebt, dann werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde Gott bitten und sie wird euch einen anderen Trost geben, der immer bei euch sein soll:

(17-23a Die Geistkraft der Wahrheit, die die Welt nicht erfassen kann, weil sie sie weder sieht noch erkennt. Ihr kennt sie, denn sie bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch. Noch kurze Zeit und die Welt sieht mich nicht mehr, ihr aber seht mich, denn ich lebe und ihr werdet leben. An dem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in Gott bin und ihr in mir seid und ich in euch. Alle, die meine Gebote haben und sie halten, lieben mich. Und die mich lieben, werden auch von Gott geliebt werden und ich werde sie lieben und mich ihnen zeigen.» Judas, nicht der Iskariot, sagte zu ihm. «Rabbi, warum willst du dich uns zeigen und nicht der Welt?» Jesus antwortete und sagte zu ihm: «Alle, die mich lieben, werden mein Wort halten.)

23b-26 Und Gott wird sie lieben und wir werden zu dieser Quelle allen Lebens gehen und bei ihr wohnen. Alle, die mich nicht lieben, halten meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht von mir, sondern von Gott, die mich gesandt hat. Dies habe ich euch gesagt, während ich bei euch bin. Der Trost – nämlich die heilige Geistkraft, die Gott in meinem Namen schicken wird – wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.