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Lesungen und Evangelium 1. April 2007 in der Übersetzung BIBEL in gerechter Sprache   

1. Lesung Jes 50,4-7

GOTT, die Macht über uns,
hat mir eine Zunge gegeben wie den Lernenden,
damit ich es verstehe, die Müden mit einem Wort zu stärken.
Gott weckt mir jeden Morgen das Ohr, damit ich höre wie die Lernenden.
Die Macht über uns, GOTT, hat mir das Ohr geöffnet,
und ich sträube mich nicht. Ich weiche nicht zurück.
Meinen Rücken gab ich denen, die schlagen,
meine Wangen denen, die prügeln.
Mein Gesicht habe ich nicht verborgen vor Schmähworten und Speichel.
Aber GOTT, die Macht über uns, hilft mir,
darum werde ich nicht beschämt,
darum mache ich mein Gesicht hart wie einen Kieselstein
und weiss, dass ich nicht zuschanden werde.

2. Lesung aus dem Brief an die Gemeinde in Philippi 2,6-11

Über göttliche Gestalt verfügend,
hielt Christus die Gottgleichheit doch nicht wie ein glückliches Los fest,
sondern entäusserte sich selbst aller Vorrechte
und nahm die Gestalt eines versklavten Menschen an,
wurde den Menschen gleich
und seine ganze Erscheinung zeigte: Er war ein Mensch wie du und ich.
Er erniedrigte sich selbst
und war dem Auftrag Gottes gehorsam bis zum Tode,
dem Sklaventod am Kreuz.
Darum hat Gott den Erniedrigten erhöht
und ihm den Namen verliehen,
der über jeden Namen erhaben ist,
damit im Namen Jesu
sich alle Knie beugen sollen im Himmel und auf Erden und unter der Erde,
und jede Zunge bekennen soll,
dass Jesus Christus der Herr ist
zur Ehre Gottes, unserer Mutter und unseres Vaters.

Evangelium Lk 22,14-23,56 (oder 23,1-49)

14 Und als die Stunde da war, legte er sich mit den Aposteln zu Tisch. Er sagte zu ihnen: «Ich habe mich danach gesehnt, dieses Pessachmahl mit euch zu essen, bevorich leide. Ich sage euch: ich werde keines mehr essen, bis es im Gottesreich gefeiert wird.» Er nahm den Becher, sprach das Dankgebet darüber und sagte: «Nehmt ihn und teilt ihn unter euch! Denn ich sage euch: Ich werde von jetzt an keinen Saft des Rebstocks mehr trinken, bis das Gottesreich gekommen ist. Er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es, gab es ihnen und sagte: «Das ist mein Leben, das für euch gegeben wird. Das tut zu meiner Erinnerung.» Genauso nahm er den Becher, nach dem Essen, und sagte: «Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand dessen, der mich ausliefert, ist mit meienr Hand auf dem Tisch. Es ist so, dass der Mensch den Weg geht, der beschlossen wurde; aber dem Menschen ergeht es schlecht, durch den er ausgeliefert wird.» Sie fingen an, sich gegenseitig zu prüfen, wer von ihnen wohl so etwas tun würde.

24 Da entflammte ein Wetteifer unter ihnen, wer von ihnen am grössten sei. Er sagte zu ihnen: «Die Könige und Königinnen der Völker herrschen, indem sie Gewalt über die Menschen ausüben und sich doch ´Wohltäter´ nennen lassen. Ihr nicht! Vielmehr sollen diejenigen unter euch am grössten sein, die am kleinsten sind, und die Führenden sollen Dienende sein. Wer ist grösser: Wer sich bedienen lässt bei Tisch oder wer selbst dient? Ist es nicht, wer bei Tisch liegt? Ich bin unter euch wie ein Dienender.

28 Ihr seid dienenigen, die in meinem Prüfungen mit mir zusammen durchgehalten haben. Und wie Gott mir ein Reich bestimmt hat, so bestimme ich für euch, dass ihr an meinem Tisch in meinem Reich esse und trinken und auf den Thronen sitzen wedet, wenn ihr für di ezwölf Stämme Israels recht sprechen werdet.

31 Simon, Simon, siehe, die satanische Macht hat verlangt, euch wie Weizen zu sieben. Ich habe für dich gebeten, dass deine Glaubenstreue nicht aufhöre, und wenn du einmal umgekehrt sein wirst, ermutige du deine Geschwister!» Er antwortete: «Mein Herr, mit dir bin ich bereit, ins Gefängnis zu gehen und in den Tod.» Jesus sagte zu ihm: «Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, bis du dreimal geleugnet hast, mich zu kennen.»

35 Er fragte sie: «Als ich euch ohne Geldbeutel, Tasche und Schuhe aussandte, habt ihr da je Mangel gelitten?» Sie antworteten: «Niemals!» Da sagte er zu ihnen: «Jetzt aber, wer einen Geldbeutel hat, soll ihn nehmen! Und wer eine Tasche hat auch! Und wer noch kein Schwert hat, soll seinen Mantel verkaufen und eines kaufen! Denn ich sage euch: Es muss sich an mir erfüllen, was geschrieben steht: Er ist unter die Gesetzlosen gezählt worden. Und so hat das, was mich angeht, ein Ende.» Sie aber sagten. «Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.» Er antwortete ihnen: «Es ist genug.»

39 Er ging auf den Ölberg hinaus, wie er es gewohnt war. Die Jüngerinnen und Jünger folgten ihm. Als er ankam, sagte er zu ihnen: «Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung kommt!» Er trennte sich von ihnen, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: «Gott, wenn du willst, lass diesen Becher an mir vorübergehen! Doch nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen!» er stand nach dem Gebet auf, und als er zu seinen Jüngerinnen und Jüngern kam, fand er sie schwer vor Traurigkeit. Er sagte zu ihnen: «Warum liegt ihr untätig herum? Richet euch auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!»

47 Er sprach noch, da, seht, eine Schar Menschen war da und derjenige, der Judas hiess, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen. Jesus aber sprach zu ihm: «Judas, mit einem Kuss lieferst du mich aus?» Als aber die um ihn herum sahen, was bevorstand, sagten sie: «Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?» Und einer von ihnen schlug nach dem Sklaven des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Da antwortete Jesus und sprach: «Lasst es damit genug sein!» Und er berührte das Ohr und heilte ihn. Jesus sagte aber zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die zu ihm herangekommen waren: «Ihr seid ausgezogen mit Schwertern und Stöcken wie gegen einen Aufständischen. Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde, und es herrscht die Finsternis.»

54 Nachdem sie ihn ergriffen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne. Als sie im Hof ein Feuer angezündet und sich zueinander gesetzt hatten, setzte sich Petrus mitten unter sie. Da sah ihn eine Sklavin beim Feuer sitzen, blickte ihn an und sagte: «Auch dieser war mit ihm.» Er aber leugnete und sagte: «Frau, ich kenne ihn nicht.» Und kurz nachher sah ihn ein anderer und sagte: «Auch du bist einer von ihnen.» Petrus aber sagte: «Mann, ich bin´s nicht.» Ungefähr nach einer Stunde versicherte ein anderer: «In Wahrheit: auch dieser war mit ihm, denn er ist ein Galiläer.» Petrus aber sagte: «Mann, ich weiss nicht, was du meinst.» Und während er noch sprach, krähte ein Hahn. Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an die Rede Jesu, wie er zu ihm gesagt hatte: «Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.» Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

63 Die Männer, die Jesus bewachten, verspotteten ihn und schlugen ihn; sie verhüllten sein Gesicht und fragten ihn: «Sag, wer ist es, der dich geschlagen hat?» Und sie beleidigten ihn mit noch vielen anderen Schmähungen. Als es Tag geworden war, versammelten sich der Rat der Ältesten des Volkes, Hohepriester und Schriftgelehrte, und sie liessen ihn in ihre Versammlung führen und sagten: «Bist du der Christus, so sage es uns!» Da sagte er zu ihnen: «Wenn ich es euch sage, werdet ihr es nicht glauben: wenn ich aber frage, werdet ihr nicht antworten. Doch von jetzt an wird der Mensch sitzen zur Rechten der Macht Gottes. «Sie sagten aber alle: «So bist du also der Sohn Gottes?» Er antwortete ihnen: «Ihr sagt es, dass ich es bin.» Da sagten sie: «Was brauchen wir weitere Beweise? Wir haben es ja selbst aus seinem Mund gehört.»

23
Und der gesamte Rat erhob sich und sie führten ihn vor Pilatus.
Sie eröffneten ihre Anklage mit den Worten: «Über diesen finden wir, dass er unser Volk aufhetzt und ihm verbietet, dem Cäsar Steuern zu zahlen, und sagt, er sei Christus, der gesalbte König.» Pilatus fragte ihn: «Du bist der König über das jüdische Volk?» Er antwortete ihm: «Das sagst du.» Pilatus sagte zu den Hohepriestern und der Menge: «Ich finde keine Schuld an diesem Menschen.» Sie behaupteten aber immer heftiger: «Er wiegelt das Volk auf, indem er im ganzen Land Judäas lehrt, von Galiläa angefangen bis hierher.»

6 Als Pilatus das hörte, fragte er, ob er ein Galiläer sei. Er erkannte, dass er dem Herodes unterstellt war, und schickte ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war. Als Herodes Jesus sah, freute er sich sehr. Seit langer Zeit wollte er ihn sehen, weil er von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen. Er befragte ihn ausführlich. Jesus aber antwortete ihm nicht. Die Hohenpriester und Schriftgelehrten standen dabei und klagten ihn hart an. Auch Herodes verhöhnte und verspottete ihn mit seinen Soldaten und liess ihm einen Fetzen Stoff umwerfen und sandte ihn wieder dem Pilatus. An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde. Vorher waren sie einander verhasst gewesen.

13 Pilatus liess die Hohenpriester mitsamt der Obrigkeit und dem Volk zusammenrufen und sagte zu ihnen: «Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk aufwiegelt. Doch seht, beim Verhör vor euch habe ich an ihm keinen Grund für eure Anklage gefunden, auch Herodes nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Seht, es ist von ihm nichts verübt worden, was den Tod verdient. Nach ein paar Züchtigungen werde ich ihn gehen lassen.»

18 Sehr viele riefen aber gleichzeitig: «Ergreife ihn und lass uns Barabbas frei!» Dieser war wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt ausgebrochen war, und wegen Totschlags ins Gefängnis geworfen worden. Pilatus redete noch einmal auf sie ein, da er Jesus freilassen wollte. Sie aber schrien: «Kreuzige,
kreuzige ihn!» Darauf sagte er zum dritten Mal zu ihnen: «Was hat er denn Schlechtes getan? Ich habe keinen Grund gefunden, ihn zum Tod zu verurteilen. Darum will ich ihn freilassen, nachdem ich ihn habe züchtigen lassen.» Sie jedoch bestürmten ihn mit lautem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt werde; und ihr Geschrei erreichte sein Ziel: Pilatus entschied, ihr Bitte sollte ausgeführt werden. Den aber, der wegen Aufruhr und Totschlag ins Gefängnis geworden worden war, liess er frei ziehen, wie sie es begehrten. Jesus hingegen gab er ihrem Willen preis.

26 Als sie ihn abführten, griffen sie einen gewissen Simon von Kyrene auf, der vom Feld kam, und legten ihm das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage. Eine grosse Menge Volk folgte ihm, wobei die Frauen ihn beweinten und sich vor Trauer auf die Brust schlugen. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: «Töchter Jerusalems, weint nicht über mich. Weint aber über euch und über eure Kinder! Seht, es kommen Tage, wo sie sagen werden: Glücklich sind die Unfruchtbaren und die Bäuche, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht gestillt haben. Dann werden sie anfangen zu den Bergen zu sagen: Fallt auf uns! Und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn sie dies am grünen Holz tun, was soll am dürren geschen?»

32 Es wurden aber zwei weitere Übeltäter abgeführt, um mit ihm hingerichtete zu werden. sie kamen zu dem Ort, der Schädel heisst, und dort kreuzigten sie ihn und die beiden Übeltäter, einen zur Rechten und einen zur Linken. Jesus aber rief: «Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!» Darauf warfen sie das Los, um seine Kleider unter sich zu verteilen. Das Volk stand dabei und sah es. Die Oberen aber spotteten und sagten: «Andere hat er gerettet. Er rette sich selbst, wenn er der Gesalbte Gottes, der Auserwählte ist!» Aber auch die Soldaten verspotteten ihn, wenn sie zu ihm hintraten, um ihm Essig zu bringen, und sagten: «Wenn du der König über das jüdische Volk bist, rette dich selbst!» Über ihm war nämlich eine Schrifttafel angebracht worden mit den Worten: «Dieser ist der König des jüdischen Volkes». Einer der Übeltäter, als sie am Kreuz hingen, verhöhnte ihn mit den Worten: «Bist du nicht der Christus? Rette dich und uns!» Der andere aber entgegnete ihm ärgerlich: «Fürchtest du denn Gott überhaupt nicht? Du bist ja genauso verurteilt. Wir sind gerechterweise verurteilt, denn was wir empfangen, wiegt gleich schwer wie das, was wir getan haben. Aber er hat keinen Verstoss begangen.» Und er sagte: «Jesus, denk an mich, wenn du in dein Königreich kommst!» Jesus sagte zu ihm. «Amen, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.»

44 Es war um die sechste Stunde, da kam Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Das Sonnenlicht verlosch, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Und Jesus schrie auf: «Gott, in deine Hände befehle ich meinen Geist!» Mit diesen Worten hörte er auf zu atmen.

47 Als der Hauptmann das sah, lobte er Gott und sprach: «Dieser Mann war wirklich ein Gerechter.» Und alle die vielen Menschen, die bei diesem öffentlichen Spektakel dabei gewesen waren, sahen, was sich da ereignete, schlugen sich an die Brust und kehrten um. Alle, die mit ihm befreundet waren, standen in der Ferne, auch die Frauen, die ihn von Galiläa her begleitet hatten, und sahen dies.

50 Und siehe, da war ein Mann namens Josef, ein Ratsherr, ein guter und gerechter Mann, der ihrem Rat und Tun nicht zugestimmt hatte. Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt, und er erwartete die Königsherrschaft Gottes. Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu und er nahm ihn vom Kreuz, wickelte ihn in Leinentüchter und legte ihn in eine Felsengruft, in der noch niemand gelegen hatte. Es war der Vorbereitungstag, und schon brach der Sabbat an.

55 Die Frauen, die von Galiläa her mit Jesus gegangen waren, folgten ihm und sahen die Gruft und wie sein Leichnam hineingelegt wurde. Nachdem sie zurückgekehrt waren, bereiteten sie Duftöle und Salben vor. Und sie hielten Sabbatruhe ganz nach dem Gesetz.