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Lesungen und Evangelium 18. Februar 2007 in der Übersetzung BIBEL in gerechter Sprache   

1. Lesung 1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23

(1 Nun kamen die Leute von Sif zu Saul nach Gibea und sagten: «David verbirgt sich doch tatsächlich in Gibea Hachila gegenüber dem Ödland!»)

2 Da machte sich Saul auf und zog zur Wüste von Sif hinab, und mit ihm 3000 Mann, die militärische Elite Israels, um David in der Wüste von Sif zu suchen.

(3-6 So lagerte Saul in Gibea Hachila, das gegenüber dem Ödland am Weg liegt. David aber lag in der Wüste, und er sah, dass Saul hinter ihm her zur Wüste gekommen war. Da schickte David Kundschafter aus; so erfuhr er zuverlässig, dass Saul gekommen war. Dann machte sich David auf und kam zu der Stelle, wo Saul lagerte. Und David sah die Stelle, wo Saul sich hingelegt hatte sowie Abner, der Sohn Ners, sein Heerführer. Saul lag in der Wagenburg, und die Leute lagerten um ihn herum. Da hob David an und sagte zu dem Hetiter Ahimelech und zu Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs: «Wer seigt mit mir hinab zu Saul ins Lager?» Da sagte Abischai: «Ich, ich steige mit dir hinab.»)

7-9 So kamen David und Abischai des Nachts zu der Truppe, und tatsächlich lag Saul schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war an seinem Kopfende in die Erde hineingestossen. Abner aber und die Leute lagen um ihn herum. Da sagte Abischai zu David: «Gott hat heute deinen Feind in deine Hand ausgeliefert. Nun will ich ihn mit dem Speer mit einem einzigen Stoss gleich bis in die Erde durchbohren, ein zweites Mal brauche ich nicht für ihn.» Doch David sagte zu Abischai: «Bring ihn nicht um! Denn wer richtete seine Hand gegen den Gesalbten GOTTES und bliebe straflos?»

(10-11 Und David sagte: «So wahr GOTT lebt: Entweder schlägt GOTT ihn und sein Tag kommt und er stirbt oder er zieht in den Krieg und kommt um. Da sei GOTT vor, dass ich meine Hand gegen den Gesalbten GOTTES richte. Nimm nun doch den Speer, der an seinem Kopfende ist, und den Wasserkrug, dann wollen wir uns davonmachen.»)

12-13 So nahm David den Speer und den Wasserkrug vom Kopfende Sauls, und sie machten sich davon. Und niemand sah es, niemand bemerkte es, niemand wachte auf. Sie schliefen nämlich alle, weil der Tiefschlaf GOTTES auf sie gefallen war. Nun ging David auf die gegenüberliegende Seite hinüber und stellte sich fern genug auf die Spitze des Berges; weit war der Raum zwischen ihnen.

(14-21 Und David rief den Leuten und Abner, dem Sohn Ners, zu: «Willst du nicht antworten, Abner?» Da antwortete Abner und sagte: «Wer bist du, der du den König rufst?» Und David sagte zu Abner: «Bist du kein Mann? Wer ist wie du in Israel? Und warum hast du nicht auf deinen Herrn, den König, aufgepasst? Denn es ist einer von den Leuten gekommen, um den König, deinen Herrn, umzubringen. Was du da gemacht hast, ist nicht gut. So wahr GOTT lebt: Ihr seid des Todes, die ihr nicht auf euern Herrn, den Gesalbten GOTTES, aufgepasst habt. Und nun schau, wo der Speer des Königs ist und der Wasserkrug, die an seinem Kopfende waren!» Da erkannte Saul die Stimme Davids. Und er sagte: «Ist das deine Stimme, mein Sohn David?» Da sagte David: «Ja, es ist meine Stimme, mein Herr und König!» Und er sagte: «Warum nur jagt mein Herr hinter seinem Getreuen her? Denn was habe ich getan? Und was findet sich Böses in meiner Hand? Und nun möge doch mein Herr, der König, auf die Worte seines Getreuen hören! Wenn GOTT dich gegen mich aufgereizt hat, dann möge er eine Opfergabe riechen; sind es aber Menschen, dann seien sie verflucht vor GOTT! Denn sie haben mich heute davon vertrieben, am Erbteil GOTTES teilzuhaben, indem sie sprachen: Geh, diene anderen Göttern! Doch nun soll mein Blut nicht fern vom Angesicht GOTTES zur Erde fliessen. Denn der König Israels ist ausgezogen, einen einzelnen Floh zu suchen, wie man das Rebhuhn jagt in den Bergen.» Da sagte Saul: «Ich habe mich vergangen. Komm zurück, mein Sohn David! Denn ich will dir nichts Böses mehr antun dafür, dass dir heute mein Leben so kostbar war. Ja, ich habe töricht gehandelt und einen sehr schweren Fehler gemacht.»)

22-23 Und David antwortete und sagte: «Schau her, der Königsspeer! Einer von den Leuten soll herüberkommen und ihn holen. GOTT vergilt jedem seine Gerechtigkeit und seine Treue. GOTT hat dich mir heute in die Hand gegeben, aber ich wollte meine Hand nicht gegen den Gesalbten GOTTES richten.

(24-25 Und sieh, wie viel heute dein Leben in meinen Augen bedeutet hat, so viel soll mein leben in den Augen GOTTES bedeuten, und er rette mich aus
aller Schwierigkeit.» Da sagte Saul zu David: «Gesegnet seist du, mein Sohn David! Was immer du tust, es wird dir auch bestimmt gelingen.» So ging David seines Weges, Saul aber kehrte an seinen Ort zurück.)

2. Lesung aus dem 1. Brief an die Gemeinde in Korinth 15,45-49

Der erste Mensch Adam wurde zu einem lebendigen Wesen gemacht. Der letzte Adam wurde zu einer Leben schaffenden Geistkraft. Doch die Geistkraft war nicht zuerst da, sondern der lebendige Mensch; dann kam die Geistkraft. Zuerst war der aus Erde gemachte Mensch da; der zweite Mensch wurde von Gott gesandt. Wie der erste Erdenmensch so sind alle Erdenmenschen; und wie der von Gott gesandte Mensch, so sind alle Menschen, die zu Gott gehören. Und wie wir das Wesen des Erdenmenschen verkörpern, so lasst uns auch das Wesen des Gottgesandten verkörpern.

Evangelium Lk 6,27-38

Aber zu euch: die ihr zuhört, sagte ich:
Liebet, die euch feindlich gegenüberstehen, und tut Gutes denen, die euch hassen. Heisst die willkommen, die euch fluchen, und betet für die, die euch schlecht behandeln.
Wenn dich jemand auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere Wange hin, und wenn jemand dein Obergewand wegnimmt, kämpfe nicht für das Untergewand. Gib allen, die dich bitten, und fordere von denen, die von dir nehmen, nichts zurück.
Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun, so sollt auch ihr ihnen tun. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben – welchen Dank erhaltet ihr dann? Denn auch diejenigen, die Unrecht tun, lieben die, die sie lieben. Wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes getan haben, welchen Dank erwerbt ihr euch? Diejenigen, die Unrecht tun, verhalten sich auch so. Und wenn ihr denen ausleiht, von denen ihr hofft, zu erhalten, welchen Dank erhaltet ihr? Auch diejenigen, die in Unrecht verstrickt sind, leihen ihresgleichen, damit sie gleichermassen auch erhalten.
Jedoch: Liebet eure Feinde und Feindinnen, tut Gutes und leiht aus, ohne etwas zu erhoffen! Dann wird eure Vergütung gross sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten, denn auch Gott wendet sich gütig den Ungütigen und Bösen zu. Habt Mitleid, wie auch Gott Mitleid übt. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Verurteilt nicht, damit ihr nicht verurteilt werdet. Sprecht frei und ihr werdet freigesprochen! Gebt und euch wird gegeben werden. Was dann in euren Schoss fallen wird, ist wie ein gutes Mass Getreide, voll gedrückt, gerüttelt und überfliessend! Denn mit dem Mass, mit dem ihr messt, wird euch im Gegenzug abgemessen werden.»