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Lesungen und Evangelium 21. Januar 2007 in der Übersetzung BIBEL in gerechter Sprache   

1. Lesung Neh 8,2-4a.5-6.8-10

1 (Das ganze Volk sammelte sich wie ein einziger Mensch auf dem Platz vor dem Wassertor und sie sagten zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch der Weisung des Mose bringen, das die Ewige Israel geboten hatte.)

2-4a Da brachte der Priester Esra am ersten Tag des siebten Monats die Weisung vor die Versammlung, vor jeden Mann und jede Frau und alle, die verstehen zu hören. Und er las daraus vor auf dem Platz vor dem Wassertor vom Hellwerden bis zur Mitte des Tages vor den Männern, den Frauen und den Verständigen. Und die Ohren des ganzen Volkes waren zum Buch der Weisung geneigt. Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Holzpodium, das man für diese Gelegenheit anfertigte.

4b (Bei ihm standen Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja zu seiner Rechten und zu seiner Linken Pedaja, Mischaël, Malkija, Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam.)

5-6 Vor den Augen des ganzen Volkes öffnete Esra das Buch, denn er war ja oberhalb des ganzen Volkes, und als er es aufschlug, stand das ganze Volk auf. Esra lobte die Ewige, die oberste Himmelsgottheit, und das ganze Volk antwortete mit erhobenen Händen «Amen, amen». Sie verneigten sich und warfen sich vor der Ewigen nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

7 (Und Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja sowie die Levitinnen und Leviten belehrten das Volk in der Weisung und das ganze Volk stand dabei.)

8-10 Sie lasen aus dem Buch der Weisung der Gottheit in Abschnitten vor und legten die Bedeutung aus, so dass man das Vorgelesene verstehen konnte. Da sagten Nehemia, der Tirschata, und Esra, der Priester und Schriftgelehrte, sowie Levitinnen und Leviten, die das Volk lehrten, zum ganzen Volk: «Der heutige Tag ist der Ewigen, eurer Gottheit, heilig! Trauert nicht und weint nicht!» Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte der Weisung hörte. Er sagte zu ihnen: «Geht, esst Fettes und trinkt Süsses! Schickt aber auch Portionen an die, für die nichts vorbereitet ist, denn der heutige Tag ist heilig für die Macht über uns! Seid nicht betrübt, denn die Freude der Ewigen ist unsere Zufluchtsstätte!»

2. Lesung aus dem 1. Brief an die Gemeinde in Korinth 12,12-31a (oder 12,12-14.27)

Denn wie der Körper eine Einheit ist und doch viele Teile hat, alle Teile des Körpers also die Einheit des Körpers ausmachen, so verhält es sich auch mit Christus. Wir alle sind durch den einen Geist zu einer leiblichen Einheit getauft worden, ob wir jüdische oder griechische Menschen sind, oder ob wir Unfreie oder Freie sind – uns alle hat Gott eine Geistkraft trinken lassen. Denn auch der menschliche Körper besteht nicht nur aus einem Körperteil, sondern aus vielen. Wenn der Fuss sagen würde: «Weil ich keine Hand bin, gehöre ich nicht zum Körper», gehört er nicht trotzdem dazu? Und wenn das Ohr sagen würde: «Weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Körper», gehört es nicht trotzdem dazu? Wenn der ganze Körper Auge wäre, wo bliebe dann das Hören? Wenn der ganze Körper Hören wäre, wo bliebe dann das Riechen? Nun hat Gott den Körper aus vielen Teilen zusammengefügt. Jedes einzelne Körperteil gehört nach Gottes Willen dazu. Wenn aber alle Teile identisch wären, wo bliebe der Körper? Nun gibt es zwar viele Körperteile, aber nur einen Körper. Das Auge kann der Hand nicht sagen: «Ich brauche dich nicht». Der Kopf kann zu den Füssen nicht sagen: «Ich brauche euch nicht». Nein! Gerade auf die Körperteile, die unbedeutender zu sein scheinen, kommt es an. Den Körperteilen, die wir für weniger beachtenswert halten, lassen wir besondere Achtung zukommen, und bei den Körperteilen, die wir an uns für unanständig halten, achten wir besonders auf Würde. Was wir an uns für anständig halten, muss nicht besonders geehrt werden. Gott hat den Körper zusammengefügt und gab dem niedrig gehaltenen Teil umso grössere Ehre, damit der Körper nicht von einer Grenze durchzogen wird, sondern die Glieder sich gemeinsam umeinander sorgen. Und wenn ein Körperteil leidet, leiden alle anderen mit; wenn ein Körperteil geehrt wird, freuen sich die anderen alle mit. Ihr seid der Leib Christi und – einzeln genommen – Angehörige Christi. Gott hat der Gemeinde unterschiedliche Aufgaben gestellt, da sind erstens Apostel und Apostelinnen, zweitens Prophetinnen und Propheten, drittens Lehrerinnen und Lehrer, weiterhin die Aufgaben: Erweise der Macht Gottes zu vollbringen, zu heilen, zu helfen und zu leiten oder die Fähigkeit zu entwickeln, Gott gegenüber eine besondere Sprache zu sprechen. Können etwa alle apostolische oder prophetische Aufgaben erfüllen oder lehren und Wunder tun? Haben etwa alle die geschenkte Fähigkeit zu heilen oder eine besondere Sprache Gott gegenüber zu sprechen oder sie zu deuten? Setzt euch für diese wichtigen Aufgaben ein. Und ich kann euch auch noch einen wunderbaren Weg dazu zeigen.

Evangelium Lk 1,1-4;4,14-21

Da schon viele Frauen und Männer es unternommen haben, von den Dingen, die sich bei uns zugetragen haben, eine Erzählung abzufassen – so wie es uns die Augenzeuginnen von den Anfängen und die Diener des Wortes übergeben haben –, scheint es auch mir gut, nachdem ich allem von vorne an genau nachgegangen bin, dir der Reihe nach zu schreiben, lieber Gottesfreund, liebe Gottesfreundin, damit zu die Zuverlässigkeit erkennst in den Worten, über die du unterrichtet worden bist...

Jesus kehrte voller Geistkraft nach Galiläa zurück und man redete von ihm in der ganzen umliegenden Landschaft. Er lehrte in ihren Synagogen, und alle schätzten ihn sehr. Als er nach Nazaret kam, wo er aufgewachsen war, ging er wie immer am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Und es wurde ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja gegeben, und als er sie auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben stand: «Die Geistkraft der Lebendigen ist auf mir, denn sie hat mich gesalbt, den Armen frohe Botschaft zu bringen. Sie hat mich gesandt, auszurufen: Freilassung den Gefangenen und den Blinden Augenlicht! Gesandt, um die Unterdrückten zu befreien, auszurufen ein Gnadenjahr der Lebendigen!»
Als er die Buchrolle geschlossen hatte, gab er sie dem Diener und setzte sich hin. Die Augen aller Menschen in der Synagoge waren erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Und er begann zu ihnen zu reden. «Heute hat sich diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.»