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Christoph Dohmen (Hrsg.), Das grosse Sachbuch zur Welt und Umwelt der Bibel   

Buch des Monats August 2005

Christoph Dohmen (Hrsg.), Das grosse Sachbuch zur Welt und Umwelt der Bibel Verlag Katholisches Bibelwerk Stuttgart (vollständig überarbeitete Neuauflage) 2005 360 S., 29,90 € [D] / 30,80 € [A] / 52,20 sFr; ISBN 3-460-30208-p

Nicht immer kann man von einer Neuauflage sagen, dass etwas wirklich Neues herausgekommen ist. Bei diesem Buch ist es anders. Schon der erste Eindruck ist äusserst positiv: Aus dem grossen «Bibel-Bilder-Lexikon» von 1995 ist ein handliches Sachbuch geworden. Das Buchformat ist reduziert, das frühere dreispaltige Layout ist einem sehr gut lesbaren Zweispalten-Satz gewichen, und trotz des kleineren Formats ist das Buch von der Seitenzahl her zwar doppelt so umfangreich, aber nur unmerklich dicker geworden.
Man sieht, dass das Lektorat einiges investiert hat: Es wurde weder an der Papierqualität gespart, was den zahlreichen Abbildungen gut tut, noch hat man sich mit einer blossen Anpassung an die neue Rechtschreibung begnügt. Der Herausgeber und seine MitarbeiterInnen haben Fehler korrigiert und sämtliche Beiträge auf den neuesten Stand gebracht. Zwölf übersichtliche Kapitel, die jeweils aus einer thematischen Einleitung und einem lexikalischen Teil bestehen, führen ein in Archäologie, Land, Land, Orte, Menschen, Völker, Religionen, Geschichte, Lebenswelt, Glaubenswelt, Religiöse Praxis und Propheten der Bibel sowie die Bibel als Buch. Jeder Beitrag ist grosszügig bebildert und lädt zum Schmökern geradezu ein. Und ein Register am Ende des Buches hilft, die jeweiligen Stichworte auch am richtigen Standort aufzufinden.
Es sind eigentlich nur Kleinigkeiten, die an diesem Buch zu bemäkeln sind: So wurden manche der vormals grossen dreidimensionalen Übersichtskarten durch kleinere ausgetauscht. Etwas mehr Verweise auf behandelte Stichwörter hätten gut getan (z. B. auf «Ätiologie»). Und über manche Details innerhalb der Lexikonartikel wundert man sich noch immer, z. B. woher die AutorInnen wissen, dass der Jesusknabe nach Matthäus von drei Magiern besucht worden sei (Stichwort «Magier»). Doch all dies tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch: Es ist ein höchst kompetentes, handliches und schönes Sachbuch entstanden, das sowohl der raschen allgemeinverständlichen Information dient wie auch zum Blättern und Selbststudium einlädt. Dem Herausgeber und seinen MitarbeiterInnen sowie dem Verlagslektorat kann man nur gratulieren.

Dieter Bauer