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Drei Fragen an Martin Blatter

Menschen in den Vorständen

Welcher Bibeltext oder welche biblische Figur ist für dich persönlich besonders wichtig?

MB: Das kommt auf die jeweilige Lebenssituation an. Aber ein Text begleitet mich immer wieder: der Kampf des Jakob am Jabbok (Gen 32, 23-33). Die Erfahrung, dass im Auf-sich-selbst-zurückgeworfen sein und im Ringen mit den eigenen Schatten, Gott berührt und segnet, hilft mir, die eigenen Dunkelheiten mit einem vertrauensvollen Blick anzuschauen. Jakob hinkt zwar nach dem Kampf, aber die Sonne scheint auf ihn.

Welchem Bibeltext bist du zuletzt bei deinem Engagement im Bibelwerk begegnet?

MB: Mit eben diesem! Im letzten Angebot des SKB Oberwallis «In der Mitte der Nacht…» wurde unter anderem der Text des Jakobskampfes in die dunkle Kirche gesprochen, mit mystischen Hackbrettklängen untermalt und mit dem ergreifenden Gebet «Dunkler Segen» von Andrea Schwarz verstärkt. Glauben kommt (tatsächlich auch) vom Hören.

Gibt es einen Bibeltext oder einen Umgang mit der Bibel, der dir zu schaffen macht/nicht gefällt/den du schrecklich findest?

MB: Es gibt viele, z. B. der Rat von Jesus, sich auf die untersten Plätze zu setzen, da man so bessere Chancen hat, nach vorne geholt zu werden (Lk14,8-10). Ich verstehe nicht, was an diesem Kalküldenken vorbildlich sein sollte. Aber dazu fällt mir ein Wort von Frère Roger ein: «Nicht die Stellen in der Bibel machen mir zu schaffen, die ich nicht verstehe, sondern diejenigen, die ich verstehe ...»

Martin Blatter ist seit 20 Jahren Vorstandsmitglied des SKB Oberwallis. Er ist Dozent an der Pädagogischen Hochschule Wallis und Leiter der Fachstelle Ehe und Familie des Bistums Sitten.