Wir beraten

«Im Anfang war das Wort»   

Wort-Gottes-Feier bei der Delegiertenversammlung des Bibelwerks in St. Gallen

Die Stühle für die Mitfeiernden sind in einem Kreis angeordnet. In dessen Mitte steht die Osterkerze. Später findet hier das Wort Gottes in der Schrift (Lektionar) Platz. Zwischen den Stühlen sind 7 Orte für die 7 Schöpfungstage gestaltet (Bilder von diesen 7 Orten von der Wortgottesfeier an der Delegiertenversammlung des SKB am 14.9. in St. Gallen finden sich durch diese Publikation hindurch).

 

In die Gegenwart Gottes treten

 

Die Mitfeiernden haben jeweils eine Bibel mitgebracht und ziehen in einer Prozession in die Kirche. Der Vorsteher bzw. die Vorsteherin der Feier (V) trägt dabei das Lektionar. Prozessionsgesang: Bonum est confidere (Taizé)

 

Die Gemeinde wird in der Kirche von festlichem Orgelspiel erwartet, das in den gemeinsamen Gesang einmündet von: Gott hat das erste Wort (KG 1). V legt das Lektionar in die Mitte.

 

Liturgischer Gruss

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und der Heiligen Geistkraft.

A: Amen.



Einstimmung und Gebet:

V: Wir haben uns hier versammelt, um uns ganz für das Wort Gottes zu öffnen, für dieses Wort, das uns Nahrung und Leben ist. Wir wollen feiern, dass Gott sich in seinem Wort begegnen lässt. Im Singen und Beten stellen wir uns in seine Gegenwart.

 

Stille

 

Im Anfang

War ich ein Wort

Dein Wort

Ganz bei dir

Du und ich

Ein Wort

 

Ward dann Mensch

Ganz wortlos

Zu Beginn

Ausgeliefert

Anvertraut

 

Fange jetzt

Jeden Tag damit ein

Das eine Wort

Wieder zu finden

Du und ich

Du

(Gedicht von Hildegard Aepli)

 


 

Lasset uns beten. Gott, unser leben und unsere Zuflucht, durch das Wort der Heiligen Schrift, sprichst du zu uns.
Gib uns ein waches Herz für dein Wort und führe uns auf den Weg des Heils.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn,

der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt, heute und alle tage von Ewigkeit zu Ewigkeit.

A: Amen.

 

Das Wort Gottes hören

Eine Lektorin/ein Lektor (L1) geht zum Ort des Lektionars in der Mitte des Kreises, öffnet es und bleibt in der Mitte stehen. Der Schöpfungsbericht aus Gen 1 wird von verschiedenen LektorInnen (L2-8) gelesen. Zu jedem Schöpfungstag ist im Kreis eine Station gestaltet. Dort stehen L2-8, die den jeweiligen Teil des Schöpfungstextes lesen. L1 spricht von der Mitte und zeigt jeweils auf den Ort der/des nächsten L.

Den «Refrain» des Schöpfungshymnus «Es wurde Abend und es wurde Morgen…»  liest wieder L1.

L1: Lesung aus dem Buch Genesis

L2: 1. Schöpfungstag Gen 1,1-5a

L1: Gen 1,5b

L3. 2. Schöpfungstag Gen 1,6-8a

L1. Gen 1,8b



L4: 3. Schöpfungstag Gen 1,9-12a

L1: Gen 1,12b-13

L5: 4. Schöpfungstag Gen 1,13-18a

L1. Gen 18b-19

L6: 5. Schöpfungstag Gen 1.20-22

L1: Gen 1,23

L7. 6. Schöpfungstag Gen 1,24-30

L1: Gen 1,31

L8. 7. Schöpfungstag Gen 2,1-3

L1: Wort des lebendigen Gottes

 

Alle Mitfeiernden werden eingeladen, zu den Stationen der Schöpfungstage zu gehen und dort beim Wort zu verweilen. Die Dinge, die den Schöpfungstag symbolisieren, können in die Hand genommen, geschmeckt, befühlt etc. werden. Für das Begehen der Schöpfung ist Zeit. Dazu Orgelmusik.


Die Gemeinde versammelt sich wieder mit dem Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht.

 

Es folgt die Lesung des Johannesprologs aus der Mitte heraus (Lektionar). Dazu erheben sich alle.

L9: Lesung aus dem Evangelium nach Johannes

Joh 1,1-18

Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

A: Amen

 

Das Lektionar wird wieder in die Mitte gelegt.

 

V: Wir sind nun eingeladen, in einem Moment der Meditation das gehörte Wort auf unserer Zunge zergehen zu lassen. Nach jüdischem Usus dürfen wir es vor uns hinmurmeln, jeder und jede in seinem und ihrem Tempo, im Tempo ihres Herzens.

(Dazu kann auch herumgegangen werden)

 


Alle beginnen das gehörte Wort Gottes murmelnd zu meditieren. Nach einer ausgedehnten persönlichen Meditation kommen alle wieder zusammen im gemeinsamen Gesang von: «Gottes Wort ist wie ein Licht in der Nacht». Dazu legen alle ihre Bibel in die Mitte zum Lektionar.

 

Auf das Wort Gottes antworten

 

Jede und jeder hat nun die Möglichkeit, ein Licht (Rechaudkerze) am Osterlicht zu entzünden und es an einer Station der Schöpfungstage abzustellen.

 

V: Nicht nur Johannes ist Zeuge für das Licht, Zeuge für Christus. Wir alle sind Zeuginnen und Zeugen und dürfen es sein. Wir bringen mit unserem Sein und Tun, mit unserem Handeln und unserer Sprache das Licht zum Leuchten in der Welt. Und so wie Gott den Dingen einen Namen gab und alles dadurch geworden ist, so ist es auch heute noch: durch das Benennen wird etwas. Wem ich einen Namen gebe, der/die/das kann heil werden. Auch wir sind gerufen bei unserem Namen. Gott nimmt mit uns Beziehung auf, indem er uns anspricht. Bei unserem Namen. Jeden und jede ganz persönlich und miteinander. So entsteht Beziehung untereinander und zu Gott.

Darum seid ihr eingeladen für etwas, das in euren Herzen ruht, wofür ihr betet, worum ihr bittet, was euch bedrückt, eine Kerze am Osterlicht zu entzünden und dann an einen euch passenden Ort der Schöpfungsgeschichte zu stellen, an den Ort der Menschwerdung, oder der Finsternis, in die Sonne oder in das Wasser, damit es zum Leuchten oder Fliessen kommt, oder oder oder. Heute wollen wir dafür keine Worte brauchen und doch gemeinsam die Gebetsanliegen der hier Versammelten vor Gott tragen.


 

Dazu erklingt Instrumentalmusik.

 

Lobgebet:

V: Dein Wort ist unser Licht und unsere Wahrheit. Du bist der Orientierungspunkt auf all unseren Wegen.

Akklamation: V/A Dein Wort ist Licht und Wahrheit, es leuchtet mir auf all meinen Wegen

V: Durch dein Wort hast du die Welt erschaffen, alles in s leben gerufen. Du bist der tragende Grund unseres Seins.

Akklamation

V: Dein Wort ist die Liebe, die niemals vergeht. Du lässt unsere Herzen beben.

Akklamation

V: Durch dein Wort spendest du Trost, auch wenn alles hoffnungslos erscheint. Du bist Kraft und Halt

Akklamation

V: Dein Wort ist der Friede, damit wir jedem Menschen geschwisterlich begegnen können, bist du unser Bruder geworden.

Akklamation

V: Im Vertrauen auf all das wollen wir zu ihm singend beten, wie wir es von seinem Sohn, unserem Bruder, gelernt haben:

 

Vater unser


Segen

V geht von Mitfeierndem zu Mitfeiernder und spricht ihnen zu:

[Name], du bist Ebenbild Gottes. Sei gesegnet und bringe das Licht Gottes in die Welt.

Dazu singen alle: Meine Hoffnung und meine Freude.

 

Wenn alle gesegnet sind, zieht die Gemeinde aus.