Wir beraten

Bibelverbot für Kinder und Jugendiche   

Das Lesen der Bibel soll für Kinder und Jugendliche verboten sein. Das fordern Freidenker in der Schweiz. In der Heiligen Schrift gebe es zu viel Gewalt und pornografische Geschichten.
Ich arbeite hauptberuflich mit der Bibel und muss sagen: da ist was Richtiges dran. Richtig ist, dass die Bibel nicht für Kinder geschrieben ist, sondern für Erwachsene.

Ich stelle mir vor, dass ich entdecke, wie mein 8jähriger Sohn in der Bibel liest. Da würde ich ihn natürlich gleich fragen, was genau er da liest. Und je nachdem könnte das Gespräch dann eine ganz schöne Herausforderung werden.

Vor der gleichen Herausforderung stehe ich allerdings beinahe jeden Morgen, wenn ich am Frühstückstisch die Zeitung lese und mein Sohn mich fragt: Was steht denn da?

Die Zeitung und die Bibel sind für Erwachsene geschrieben. Und wie eine Zeitung ist die Bibel bereit, auch heisse Themen anzusprechen. Unter anderem Gewalt und Sex. Aber auch sonst alles, was zur Wirklichkeit gehört.

Von der Bibel können wir etwas lernen. Nämlich: Wir können nicht wirklich von Gott sprechen, wenn wir die Wirklichkeit ausklammern. Die Wirklichkeit wie sie ist, auch mit ihren dunklen Seiten. Die Bibel ist so gross wie das Leben, sie erzählt von allem, was uns Menschen möglich ist. Im Guten und im Schlechten. Und sie fragt im Guten und im Schlechten nach Gott, nach einem Sinn.
Grosse Fragen, grosse Herausforderungen. Gross genug für Erwachsene und alle, die es werden wollen.