Wir beraten

Ernennung Marias von Magdala zur Patronin der Bibelpastoral   

Wir haben versucht «alten» biblischen Geschichten neues Leben zu geben, haben Sie mit Mirjam mitgenommen auf dem Auferstehungsweg und versucht, Sie zum eigenen Weg zu ermutigen.

Wir glauben: Mirjam lebt! Sie hat uns für die Bibelpastoral viel zu geben. Sie, die Ur-Apostelin, die Apostelin der Apostel, der die Amtskirche nie das Amt zugestanden hat, zu dem sie Jesus mit seinem Verkündigungsauftrag ermächtigt hat.

Jetzt möchte ich Maria von Magdala einen Moment persönlich anreden:

Maria von Magdala

Mirjam, du gabst am Grab nicht auf, wurdest beim Namen gerufen, wandtest dich um, liessest Vergangenes hinter dir. Du wurdest gerufen und berufen. Und dann eiltest du zu den Männern, atemlos, um die grösste aller Nachrichten zu verkünden: Er lebt! Du brachtest Licht in die dunklen Männerherzen, in das Dunkel ihrer Furcht, in der sie noch verharrten. Du wurdest von Jesus zur Pastoral ermächtigt.

Stellt euch vor, sie und die anderen Frauen hätten geschwiegen in der Kirche, wie es uns der Evangelist Markus glauben machen will und wie es Paulus fordert!

Ich habe nichts gegen Petrus oder Paulus, wenn ich von Kirchen träume, die nicht nur auf sie gegründet sind, sondern auch auf Mirjam von Magdala. Mit ihr – einer Frau – sind alle, Männer und Frauen, berufen, das Evangelium zu verkünden, sich um die Menschen zu kümmern.

Und deshalb holen wir hier und heute feierlich nach, was die Kirche versäumt hat: Wir ernennen Maria von Magdala zur Patronin der Bibelpastoral. Damit möchten wir einen ersten kleinen subversiven Schritt zur Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche tun. Erst wenn den Frauen der Zugang zu den kirchlichen Ämtern gestattet wird, wird dieser Titel seine volle Berechtigung haben.

Blanka Furrer, Diözesanvorstand Oberwallis des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks