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Mutterschaftsurlaub in der Krise   

Die Chefin der ABB-Schweiz geht in den Mutterschaftsurlaub. Die Aargauer Zeitung fragt:
Darf eine Chefin eine mehrmonatige Auszeit nehmen, wenn die Wirtschaft die schlimmste Krise seit langem durchmacht?
Darüber wird öffentlich diskutiert und ich möchte mich gerne in das Gespräch einbringen:
Seit mein Sohn geboren ist, habe ich mein Arbeitspensum reduziert. Ich habe meine Zeit zuhause nie als Aus-Zeit erlebt. Ich war nicht raus aus irgendwas, sondern plötzlich mittendrin, mitten im prallen Leben.
Ich habe auch keine Auszeit von einer Krise genommen, sondern bin mitten in die Krise hineingegangen. Das Leben mit Kindern ist die ideale Schule für Krisenmanagement.
Ich wünsche mir, dass die Entscheidung der ABB-Managerin Schule macht. Ich empfehle, dass mehr Managerinnen und Manager gerade jetzt, gerade in der Wirtschaftskrise, Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub nehmen und viel Zeit mit Kindern verbringen. Sie erhöhen damit ihre Qualifikationen für das Krisenmanagement in ihrer Firma. Und sie erleben hautnah, wofür ihre Firma, wofür die ganze Wirtschaft letztlich da ist: für das Zusammenleben von Menschen.

Peter Zürn