Wir beraten

Hals- und Beinbruch   

Vielleicht schneit es ja noch in diesem viel zu warmen Winter und vielleicht hören Sie dann, wenn Sie Skifahren gehen, den Satz: Hals- und Beinbruch. Wussten Sie, dass dieser merkwürdige Wunsch eigentlich ein hebräischer Segensspruch ist?
Hazlachah u berachah heisst es ursprünglich auf Hebräisch, Glück und Segen. Aus Hazlacha u berachah wurde im Lauf der Zeit bei Menschen, die kein Hebräisch verstanden, «Hals- und Beinbruch». Dass es um einen guten Wunsch geht, diese Bedeutung hat sich erhalten, auch wenn «Hals- und Beinbruch» eher das Gegenteil auszudrücken scheint. Hazlachah u berachah ist ein Segen. Segen in der jüdisch-christlichen Tradition ist die Zusage, dass Gott bei uns ist, in unserem Leben, in Beziehung zu uns. Gottes Segen bewahrt uns nicht vor Brüchen, nicht vor Beinbrüchen und nicht vor Brüchen in Lebensentwürfen. Der Segen Gottes bewahrt uns nicht vor Leid, aber er sagt uns zu, dass Gott bei uns ist im Leid, uns begleitet, auch in der Gebrochenheit und Zerbrechlichkeit unseres Lebens. Advent ist keine schlechte Zeit, um daran zu erinnern und uns diesen Segen zuzusagen: Hazlachah u berachah, Hals- und Beinbruch Ihnen allen!

Peter Zürn