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Fussball und Religion   

In ein paar Tagen beginnt die Fussball-EM in Portugal. Ich freue mich schon sehr darauf. Auch als Theologe. Fussball und Religion sind zwei meiner Leidenschaften. Sie haben viel gemeinsam, darüber sind inzwischen ganze Bücher geschrieben worden: «Fussball als moderne Religion» und «Gott ist rund» sind nur zwei Beispiele dafür. Fussball und Religion faszinieren viele Menschen, weltweit. Wer sich intensiv darauf einlässt, wird – davon bin ich überzeugt – lebendiger. Wenn wir mit Leib und Seele bei etwas dabei sind, erleben wir Wesentliches. Kommen wir mit dem in Kontakt, was unser Leben zu einem Leben in Fülle macht. Das Leben in Fülle ist eine biblische Verheissung an uns. Das Gegenteil davon ist unbeteiligt zu sein. Fussball und Religion sind Gefässe, in denen wir starke Gefühle und lebendige Kräfte erfahren und mit anderen teilen können. Genau deswegen sind Fussball und Religion auch sehr gefährlich. Leidenschaften können Leiden schaffen, sie können zu Fanatismus führen und sie tun es immer wieder. Ist es deswegen sinnvoll, Fussball und Religion abzuschaffen? Zur Sache einiger Verrückter zu erklären oder sich nur ganz privat damit zu beschäftigen?
Leidenschaftlich zu leben ist gefährlich. Passen Sie auf sich auf und tun Sie es trotzdem.

Peter Zürn