Wir bringen die Bibel ins Gespräch

Biblische Bildung in Libanon und Syrien   

Solidaritätsprojekt 2016/17 des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks

Die Projektbeschreibung als pdf:
Flyer Solidaritätsprojekt 2016/17

 

Bitte beachten Sie bei Ihrer Überweisung, dass einzelne Banken in der Schweiz Zahlungen nicht ausführen, die als Zahlungszweck Stichworte wie «Syrien» und ev. auch «Libanon» enthalten. Trotz bester Dokumentation sehen sich diese Banken offenbar nicht in der Lage, zwischen der Finanzierung von Terrororganisationen und der so dringenden Unterstützung von Menschen vor Ort zu unterscheiden. Ihre Spenden erreichen uns (und unser Solidaritätsprojekt) auch ohne Angabe des Zahlungszweckes zuverlässig unter der einzig für diesen Spendenzweck verwendeten Kontonummer:

Schweizerisches Katholisches Bibelwerk, 8002 Zürich

PC 85-415196-4

IBAN CH17 0900 0000 8541 5196 4 (Postfinance)

 

Schauplatz Damaskus
Seit Ausbruch des Bürgerkrieges vor fünf Jahren haben etwa eine halbe Million Christinnen und Christen Syrien verlassen. Für die, die nicht fliehen konnten oder wollten, ist die Situation in vielerlei Hinsicht schwierig: Die Ungewissheit, was die Zukunft bringt, materielle Sorgen und die Angst um Leib und Leben, besonders als Christen, gehören zu ihrem Alltag. In dieser Situation versucht die griechisch-katholische Kirche für etwa 7500 Kinder in Damaskus und in den umliegenden Regionen ein christliches Bildungsangebot aufrecht zu erhalten. Um das Zusammenleben zu stärken, werden in 64 Dörfern im Hauran, im Qalamun-Gebirge (wo auch das aramäischsprachige Dorf Maalula liegt), im Dschebel al-Arab und in den Vororten von Damaskus die Kinder regelmässig aufgesucht und erhalten einen Religionsunterricht, soweit dies möglich ist. Sie werden auf die Sakramente vorbereitet und erhalten an Weihnachten Geschenke.
Damaskus ist die Stadt, in der Saulus/Paulus vom Verfolger der Anhänger Jesu zum Christusboten und Völkerapostel wurde. Seit den Anfängen des Christentums gibt es eine durchgehende Präsenz von Christinnen und Christen in Damaskus. Noch heute gibt es die «Gerade Strasse» in Damaskus und man kennt den Ort, an dem Paulus von Hananias getauft wurde (Apg 9,10-19). Die Präsenz der Christinnen und Christen im Nahen Osten steht vor gewaltigen Herausforderungen.

Libanon – betroffen vom benachbarten Kriegsgebiet
Auch der Libanon ist stark betroffen: Seit Kriegsbeginn 2011 haben etwa 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak hier Schutz gesucht – und das in einem Land mit etwa 4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern! Die Aufnahme so vieler Flüchtlinge hat starke Auswirkungen auf das tägliche Leben, die Wirtschaft und die Sicherheit – und natürlich auf das Schulsystem. Die Regierung hatte sogar eine Quote eingeführt, dass zumindest die Hälfte der Schüler proKlasse libanesisch sein muss. Das hatte aber dazu geführt, dass zahlreiche Kinder nicht in die Schule gehen konnten.

Ein diffiziles interreligiöses Gleichgewicht
Die Zuwanderung hat zudem ein neues Problem geschaffen: Sie hat ein demographisches Ungleichgewicht zwischen Christen und Muslimen erzeugt. Dies in einem Land, in dem das friedliche Zusammenleben stark von diesem Gleichgewicht abhängt und wo die Aufteilung der staatlichen Gewalten auf die verschiedenen Religionen ein wesentliches Fundament der partizipativen Demokratie ist: Das libanesische Staatsoberhaupt muss maronitischer Christ sein, der Parlamentspräsident schiitischer Muslim, der Regierungschef sunnitischer Muslim und der Armeechef ein Christ.

Das Cadmous College bei Tyros: Schule als Rettung aus Armut
Schon vor der Syrienkrise wurde der Süden des Libanon von der Regierung vernachlässigt. Gelitten haben darunter besonders die Christen, die in dieser Region eine Minderheit sind. Ordensgemeinschaften sind im Südlibanon mit vielen Schulen vertreten, die auch für Muslime offen sind. Mit der Bildung auf biblisch-christlichem Fundament, die sie – in selbstverständlicher Achtung vor religiöser Selbstbestimmung! – allen Menschen anbieten, versuchen die Ordensschulen, auf die grossen Herausforderungen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind, einzugehen. Das Cadmous College in der Nähe von Tyros ist eine der Schulen, die mit diesen Herausforderungen konfrontiert ist und ihren Bildungsauftrag nicht aufgeben will. Seit seiner Gründung bemüht sich das Cadmous College, das von der Kongregation der maronitischen libanesischen Missionare geleitet wird, die Jugend in der Region zu unterstützen. Im Falle einer Schliessung wären nicht nur die Jugendlichen der christlichen Gemeinschaft die ersten Opfer, sondern auch der Zusammenhalt der ganzen Gesellschaft im Libanon. Denn für die Jugendlichen ist eine gute Bildung die einzige Möglichkeit, um sich vor Hilfsbedürftigkeit und Armut retten zu können.

Hoffnung und konkrete Lebensperspektiven sind das kostbarste Gut im kriegsgeplagten Syrien und im von der Flüchtlingsbewegung herausgeforderten Libanon. Nur wer Hoffnung hat, kann sich friedlich für seine Ziele und die Zukunft der ganzen Gesellschaft einsetzen. Der Fortbestand der Schule ist deshalb ein enorm wichtiges Zeichen für die Jugendlichen – ganz im Sinne des Jesuswortes: «Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes» (Mk 10,14).

Tyros: Ort christlicher Hoffnung
In Tyros spielt eine aussergewöhnliche Erzählung aus dem Neuen Testament (Mk 7,24-30; Mt 15,21-28): Jesus hat sich in das Gebiet von Tyros und Sidon zurückgezogen. Eine nichtjüdische Frau bittet ihn um die Heilung ihrer kranken Tochter. Zunächst weist Jesus sie schroff zurück: Nur für Israel, für Jüdinnen und Juden, sei er gekommen. Doch dann lässt er sich von der klugen und schlagfertigen Frau geradezu bekehren und sagt: «Frau, dein Glaube ist gross. Es soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.» (Mt 15,28)

Solche Wunder des Aufeinander-Hörens, der Verständigung und der Heilung tiefer Verletzungen brauchen die Menschen im Libanon und Syrien heute dringender als je zuvor. Werden Sie Teil des Netzwerkes, das den Boden für solche Wunder heute bereitet!

Ihre Spende zählt
Mit Ihrer Spende für unser diesjähriges Solidaritätsprojekt unterstützen Sie nachhaltige biblisch-christliche Bildungsarbeit in Syrien und im Libanon. Sie kommt Jugendlichen aller Konfessionen und Religionen in selbstverständlicher Achtung ihrer religiösen Selbstbestimmung zu Gute. Beide Projekte wurden uns von Missio Schweiz vermittelt, das über 40 Projekte im Libanon unterstützt und auch für die sachgerechte und effiziente Verwendung Ihrer Spendengelder garantiert. Setzen Sie ein Zeichen dafür, dass Jugendliche und Erwachsene in Syrien und im Libanon – Christen, Muslime und Angehörige anderer Religionen – Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben in ihrer Region haben können!

Spendenkonto:

Schweizerisches Katholisches Bibelwerk, 8002 Zürich

«Biblische Bildung in Libanon und Syrien»

PC 85-415196-4

IBAN CH17 0900 0000 8541 5196 4 (Postfinance)

 

Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern!
Wir durften den stolzen Betrag von CHF 15'579.– für die biblische Bildung in Libanon und Syrien überweisen.

 

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