Wir beraten

Drei Fragen an Veronika Bachmann   

Menschen in den Vorständen

 

 Welcher Bibeltext oder welche biblische Figur ist für dich persönlich besonders wichtig?

 VB: Die Vision, die uns in Sacharja 8,4f. begegnet: Alte Männer und Frauen an Stöcken bevölkern die Plätze einer Stadt, in den Strassen spielen Mädchen und Knaben. Die Vision wirkt neben anderen, «grossen» Visionen bescheiden – sie ist es aber keineswegs, was der Verfasserschaft durchaus bewusst war. Das Bild bleibt kühn, ob ich an das heutige Jerusalem oder schlicht an meinen Wohnort Zürich denke.

 Welchem Bibeltext bist du zuletzt bei deinem Engagement im Bibelwerk begegnet?

 VB: Hängengeblieben bin ich z. B. an Gen 50,26, zu dem es bei Maria von Magdala auf Facebook einen Bibliolog gab (den ich allerdings selbst nicht mitverfolgen konnte). Mit seiner knappen Schlussnotiz, wie in Ägypten der Leichnam eines erfolgreich integrierten hebräischen Migranten nach Landessitte einbalsamiert und in einen Sarkophag gebettet wird, stellt das Genesisbuch die grosse Frage nach gelungenen Kulturkontakten in den Raum.

Gibt es einen Bibeltext oder einen Umgang mit der Bibel, der dir zu schaffen macht/nicht gefällt/den du schrecklich findest?

 VB: Für mich sind z. B. Ri 19 oder Gal 4,22–30 schrecklich – und ein Zugang zur Bibel, der schreckliche Bibeltexte ausblendet.

 

Veronika Bachmann ist seit der Delegiertenversammlung des SKB im September 2013 in St. Gallen Vertreterin der Mitglieder im Zentralvorstand. Sie ist Lehrbeauftragte für Altes Testament an der Universität Luzern.