Maria. Jüdisch – christlich – muslimisch

Welt und Umwelt der Bibel 4/2019

Zürich/Stuttgart, 29.10.2019  – Den vielfältigen religionsgeschichtlichen Spuren von Maria widmet sich das jüngste Heft der Zeitschrift »Welt und Umwelt der Bibel«. Dabei spielen sowohl archäologische Suchergebnisse als auch frühe Texte aus Christentum, Judentum und Islam eine Rolle. Nach archäologischen Spuren aus der Zeit Marias wurde sowohl in Nazaret als auch in Jerusalem und Ephesus gegraben. »Welt und Umwelt der Bibel« berichtet von diesen Aktionen und stellt dar, warum gleich an zwei Orten das Grab Marias lokalisiert wird. Jerusalem beansprucht nämlich einen Begräbnisort der Maria im Kidrontal, aber auch das kleinasiatische Ephesus ist zu einem legendenreichen Ort geworden, an dem Maria ihren Lebensabend verbracht haben soll und wo daher nach einem Haus der Maria gesucht wurde.
Die historische Situation ist deshalb unübersichtlich, weil die neutestamentlichen Erwähnungen Marias relativ knapp sind, sich aber schon bald eine grosse Vielfalt an theologischen Auseinander-setzungen, Verehrungsformen und Legenden entwickelt hat. Diese Entwicklung wird in mehreren Beiträgen des Themenheftes genauer beschrieben.
Das Verhältnis zum Judentum ist ambivalent: Zum einen ist Maria sehr bald zu einem Gegenstand der Polemik zwischen Judentum und früher Kirche geworden, zum anderen lassen sich aber auch Gemeinsamkeiten in der mittelalterlichen Marienfrömmigkeit und der jüdischen Kabbala feststellen. Auch dass Maria im Koran eine hohe Wertschätzung erfährt, ihre Geschichte aber eine etwas andere Ausrichtung bekommt als im Christentum, wird in einem Expertenbeitrag des Themenheftes gründlich entfaltet.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbreitung der Marienfrömmigkeit im Christentum, die sich sowohl in Marienfesten, Mariengebeten und dogmatischen Entscheidungen manifestiert als auch in der christlichen Bildkunst, in der Maria eine herausragende Stellung erhält. Auch wie die theologische Frage nach dem Tod Marias und ihrer Aufnahme in den Himmel durch Legenden und Bilder beantwortet wird, ist in einem eigenen Beitrag dargestellt. Ein Beitrag zum Verhältnis der Reformatoren zur Mutter Jesu durch einen Experten der Reformationsgeschichte bietet eine informative Grundlage für das interkonfessionelle Gespräch zu Maria.

Ausser dem Schwerpunktthema berichtet diese Ausgabe von «Welt und Umwelt der Bibel» über Neuigkeiten aus der Welt der Bibel wie die Entdeckung eines frühchristlichen Taufsteins in der Betlehemer Geburtskirche und über die Ausstellung «Leben am Toten Meer» in Chemnitz. Die Serie «Die grossen Städte der Bibel» stellt Ur in Chaldäa, die Heimat Abrahams und Saras vor. In der Reihe «Die Bibel in berühmten Gemälden» geht es um «Christus und die Sünderin» nach Joh 8,1-11 von Max Beckmann.

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Welt und Umwelt der Bibel ist hier erhältlich:

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