Wir bringen die Bibel ins Gespräch

Die Schechina Gottes   

Der Begriff Schechina (hebräisch: škynh von der Wurzel škn – wohnen, zelten, Substantiv: miškan – Zelt; andere Umschrift Schechinah, Schekina) bezeichnet in der jüdischen Theologie die «Einwohnung » oder «Wohnstatt» Gottes in Israel, die als Inbegriff der Gegenwart Gottes bei seinem Volk verstanden werden kann. Von seinem Ursprung weist der Begriff auf die Wüstenzeit zurück. Gottes Gegenwart manifestiert sich in seinem Zelt – lat. tabernaculum, ein wichtiger Ort der christlichen Spiritualität – und der darin aufgestellten Bundeslade mitten unter dem Volk (vgl. Ex 25,8–9). Schechina ist die Immanenz Gottes, seine Funken in der Welt. Sie gehört wie die Sophia zu der weiblichen Seite Gottes und wird u. a. als Braut in Gestalt der «Königin Sabbat» verehrt. Das Bedeutungsspektrum schliesst eine Reihe von Nebenbedeutungen wie «Ruhe», «Glück», «Heiligkeit» oder «Frieden» ein, immer als Merkmale, die den Wirkungskreis der Gegenwart Gottes charakterisieren und für den Menschen spürbar werden lassen.