Wir beraten

Ideenbörse zum Umgang mit der Leseordnung   

Aus der Facebookgruppe «Biblische Beseelung der Pastoral»

«...Ich schätze die Leseordnung sehr – gerade weil sie mich herausfordert auch beim «im ersten Moment nicht Passenden» eine Verbindung zu sehen. Andererseits finde ich es schade, dass die ganz unbequemen Texte rausgelassen wurden – oder die Texte «komfortabel-weichgespült» zusammengestückelt daherkommen...»

«... Warum mir die Leseordnung gefällt...– weil ich nicht nur an meinem Lieblingstexten hängenbleibe, – weil mir der biblische Tisch reicher gedeckt wurde als zuvor..., – weil sie mich verbindet mit meinen Freunden rund um den Globus..., – weil sie mich in guter Weise nach Rückwätrs erinnert: an die Erfahrungen meiner Mütter und Väter im Glauben...»

«...Wenn man mit halbwegs gottesdienstbesuchenden oder tagesevangeliumslesenden Menschen – wochentags wie sonntags – befreundet ist, kann man um die ganze Welt austauschen, was einen an diesem Text angesprochen hat. Denn alle sind der gleichen Perikope begegnet. Das ist doch grossartig, oder?!...»

«... Für mich ist es wichtig querstehende und schwierige Texte nicht einfach auszublenden, sondern mich ihnen zu stellen. Diesbezüglich empfinde ich die Leseordnung als sehr hilfreich, denn sie fordert mich heraus nicht bei meinen eigenen Lieblingstexten stehen zu bleiben, sondern die ganze Botschaft in den Blick zu nehmen ..»

«... Die Leseordnung hat für mich den positiven Sinn, mich gelegentlich mit Aussagen der Schrift zu konfrontieren, an denen ich zu kauen habe. Hilfreich empfinde ich es auch, mich in den Rhythmus eines Kirchenjahres einfinden und davon tragen lassen zu können. ... [Ich]  bedaure es aber auch, damit eingeschränkt zu sein. Deshalb muss ich zu besonderen Anlässen oder mit Gruppen die Freiheit haben, auch andere Texte zur Grundlage zu nehmen und dabei durchaus «quere» Schriftworte ins Gespräch und den Dialog mit den Fragen zu bringen, dort im Mittelpunkt stehen. Es ist also ein dialektischer Prozess...»

" ... Man kann darüber lange diskutieren, wie sinnhaft die Bezüge zwischen AT und NT dort sind und ob sie wirklich «passen». Ich bin mir aber sehr unsicher, ob eine Revision mit «passenderen Bezügen» nicht viel langweiliger wäre. Für mich ist es geradezu spannend, die vorgeschlagenen Texte miteinander in Beziehung zu setzen! Das hiesse dann nicht, sich für AT oder NT bei der Predigt zu entscheiden, sondern beide ins Gespräch zu bringen..»

" ...Ich interessiere mich besonders für Ideen das Evangelium, das jedes Jahr im Zentrum steht, in den Gemeinden sichtbar zu machen. Das ist eine Chance, einzelne Text in ihren literarischen Zusammenhang einzuordnen und die verschiedenen Charaktere der Evangelien wahrzunehmen: Die Bibel erzählt nicht einfältig, sondern vier/l-fältig. An einigen Orten wird im Lauf des Jahres das Evangelium vollständig gelesen. Legt jemand während des Markusjahres ein separates Markusevangelium zum Lesen auf? Arbeitet jemand mit Symbolen in der Kirche, die den speziellen Markuscharakter der Jesusgeschichte ausdrücken?...»

«... Inspiriert von https://www.bibelwerk.de/home/sonntagslesungen ergänze ich um der Sinneinheiten willen manchmal die Perikopen mit weiteren Versen. – Vor allem bei den Psalmen wähle ich vielfach mehr Verse, als vorgeschlagen sind, damit diese auch liturgisch mehr ausgefaltet werden und die Gemeinde den Psalmen mehr begegnet. In der Predigt beziehe ich mich vielfach auf alle drei und mit dem Psalm auf die vier Bibeltexte – nach Martin Nicols Wechselschritt zur Kanzel, seiner dramaturgischen Homilektik...»