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Tochter Zion   

In der Umwelt Israels wurden Städte oftmals als Frauen stilisiert und je nach Situation gelobt, beklagt oder beschimpft. Die Städte gehörten Stadtgottheiten. Der religiöse Kult versorgte die Gottheit und bewirkte so Segen. Die Verbindung Gottes mit Jerusalem/Zion wird in vielen biblischen Texten ausgedrückt (Ps 46; Ps 48; Jes 4; Jer 14; Hos 11, Joel 2; Sach 2). Die Zerstörung einer Stadt, die Deportation der Bewohnerinnen und Bewohner galt als Fluch Gottes. Auch das bezeugt die Bibel (Lev 26,33; Dtn 28,52), Eine solche Stadt ist von Gott verlassen, sie wird zur Ruine (Zef 2,7.13 f.). In der Stadt für Recht und Gerechtigkeit zu sorgen, ist Aufgabe des Königs. In Israel – vor allem nach dem Ende des Königtums im Exil – wird die Sorge für Recht und Gerechtigkeit immer stärker als Sache jedes Einzelnen, jeder Gerechten betrachtet, die oder der in den Augen Gottes, des einzigen Königs, Gnade finden will (vgl.Thomas Staubli: Gott unsere Gerechtigkeit. Begleiter zu den Sonntagslesungen aus dem Ersten Testament – Lesejahr C. Luzern 2000).