Wir beraten

Jahresbericht 2005   

Einleitung

Auf unserer Delegiertenversammlung in Visp erzählte Christa Breiing die schöne Geschichte von der Spinne, die ihr wunderschönes Netz bestaunt und dann doch den einzigen Faden, der etwas unpassend und scheinbar nutzlos «nach oben führt», abtrennt. Das Ergebnis ist verheerend: Das ganze wunderschöne «Netzwerk» bricht zusammen, wenn die «Verbindung nach oben» nicht mehr da ist.
Solche Gedanken begleiteten uns im Jahr 2005, wo wir wieder viele positive Erfahrungen mit unserem «Netzwerk Bibelpastoral» machen durften. Wir wissen, dass es letztlich der eine Gott der Bibel ist, der all unsere Tätigkeiten mit seinem befreienden Wort begleitet, trägt und hält. Auf ein solches Netz kann man sich auch dann verlassen, wenn manch anderes an Sicherheiten nicht mehr trägt.

Der Zentralvorstand

«Klärung», «Stabilisierung», «neue Ungewissheiten» und «ständige Veränderung», unter diese Stichworte könnte man das Jahr 2005 stellen. Sie betreffen den Verein Schweizerisches Katholisches Bibelwerk (SKB) und die Fachstelle, die er führt, die Bibelpastorale Arbeitsstelle (BPA). Für die Grösse des Vereins ist die Trägerschaft der BPA ein «grosser Brocken». Nun, als biblisch inspirierter Verein wissen wir, dass es endgültige Sicherheit in dieser Welt nicht gibt. Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht. (Hebr 11,1) So sind wir überzeugt, dass die Botschaft der Bibel der Welt etwas zu bieten hat und dass wir dazu einen Beitrag leisten können. Und wir hoffen, dass dies noch lange möglich ist.

Abschluss der Strategiediskussion
Der Zentralvorstand traf sich zu den üblichen 4 Sitzungen. Die im Jahr 2004 begonnene Strategiediskussion konnte abgeschlossen werden. Sie führte zur Definition von drei Schwerpunkten:
«»¢ Wir beraten und informieren
«»¢ Wir bilden weiter
«»¢ Wir mischen uns ein
Gerade diesen letzten Punkt berieten wir in diesem Jahr ausführlicher. Es geht darum, die Stimme der Bibel in die Öffentlichkeit einzubringen und zwar vor allem dort, wo es um unsere Kernkompetenzen geht. Auch die Homepage gehört dazu, welche von der BPA ständig aktualisiert wird. Damit ist das Profil der BPA wieder einmal geklärt. Solche Selbstvergewisserungen braucht es von Zeit zu Zeit.

Leistungsvereinbarungen 2006-2009
Dieses Profil konnten wir dann in die Leistungsvereinbarungen einbringen. Die Bischofskonferenz, das Fastenopfer und die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz haben beschlossen, mit den Institutionen, die sie mitfinanzieren, vierjährige Leistungsvereinbarungen abzuschliessen. Für uns ist es das erste Mal der Fall für den Zeitraum von 1.1.2006 – 31.12. 2009. Die Vereinbarung gibt uns für vier Jahre Sicherheit über die Höhe der Unterstützungsbeiträge. Neue Ungewissheit entsteht anderseits dadurch, dass die Beiträge nicht zu einem ausgeglichenen Budget reichen. Die erweiterte Finanzgruppe soll die Situation analysieren, und der Vorstand wird sich noch intensiv mit den Fragen der Zukunft der BPA befassen müssen. Dazu gehört auch die Frage, ob ein Zusammengehen mit ähnlich gelagerten Institutionen Synergien ergäbe.

Personelles an der BPA
Veränderungen und Stabilisierungen gab es auch im personellen Bereich. Die Personalgruppe besprach mit Christa Breiing ihre Pensionierung und das Stellenprofil für die Nachfolge. Nach über elfjähriger Tätigkeit reduzierte Christa Breiing ihr Pensum ab Sommer nach und nach. Mit grosser Umsicht – wie immer in ihrer Arbeit – bereitete sie die Einführung ihrer Nachfolgerin, Frau Bettina Schulze, vor. Christas Wissen und ihre langjährige Erfahrung blieben so der Stelle erhalten. Der Zentralvorstand möchte an dieser Stelle Christa Breiing für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Mitdenken und Mittragen aus einer biblischen Grundhaltung ganz herzlich danken und ihr für die dritte Jugend alles Gute wünschen.

Delegiertenversammlung 2005
Die Delegiertenversammlung fand am 9./10. Oktober in Visp statt, vorbereitet vom Bibelwerk Oberwallis, der BPA und dem Zentralvorstand. Sie stand unter dem Motto «Die frohe Botschaft vom Gericht», denn im Mittelpunkt stand das Gerichtsfresko der Burgkirche von Raron.
Wichtig war auch das Traktandum Personelles. Auf Ende der Amtsperiode traten die beiden VertreterInnen der Mitglieder zurück. An Stelle von Frieda Hodel als Finanzfachfrau wurde Marianne Walther gewählt. Für André Flury konnte noch kein Ersatz gefunden werden. Bei den VertreterInnen der Diözesanvorstände wurde Werner Egli (St. Gallen) durch Helga Kohler-Spiegel abgelöst und René Schurte (Deutschfreiburg) durch Andrea Zipper. René Schurte, der nun in Zürich wohnt, vertritt neu den Diözesanverband Chur. Als Präsident wurde Odo Camponovo für eine weitere Amtsperiode bestätigt.
Herzlichen Dank allen scheidenden, bleibenden und neuen Mitgliedern.
Odo Camponovo

Diözesanverbände

BASEL
Der Diözesanvorstand Basel des SKB denkt voraus: Schwerpunkt unserer Arbeit im vergangenen Jahr waren die ersten Vorbereitungen für die Delegiertenversammlung 2007 des SKB, für deren inhaltliches Programm unser Diözesanverband zuständig ist. Verraten wird noch nichts – ausser Ort und Zeit: Die Delegiertenversammlung wird am 7./8. September 2007 im Bildungszentrum Matt (Schwarzenberg LU) stattfinden. Alle, die ihre Terminkalender gerne frühzeitig füllen, können sich diesen Termin also schon einmal notieren…
Wir haben nicht zuletzt deshalb frühzeitig mit der Vorbereitung begonnen, weil das Schweizerische Katholische Bibelwerk Oberwallis (SKBO) mit der Ausrichtung der Delegiertenversammlung in Visp im September 2005 die «Messlatte» wieder einmal sehr hoch gelegt hat. Ein grosses Dankeschön an das SKBO für die tolle Delegiertenversammlung in Visp!
Eine ursprünglich für 2005 geplante Vorstellungs- und Werbeaktion des Diözesanverbandes bei landeskirchlichen Synoden mussten wir aus Kapazitätsgründen verschieben. Eine neue Vernetzung hat sich hingegen mit dem Diözesanen Seelsorgerat des Bistums Basel ergeben. Die neuen Statuten des Seelsorgerates sehen eine Vertretung der diözesanen Verbände im Rat vor, weshalb der Diözesanverband Basel des SKB zur Delegation eines Mitgliedes eingeladen wurde. Wir haben uns über die Anfrage gefreut, und so vertritt unser Vorstandsmitglied Thomas Markus Meier das SKB seit März 2005 im Diözesanen Seelsorgerat. Anlässlich der Delegiertenversammlung 2007 wollen wir genau diese Vernetzung mit biblisch engagierten Gremien und Einzelpersonen im Bistum Basel verstärken.
Nach sechsjähriger Mitarbeit ist Susi Günter-Lutz aus terminlichen Gründen aus dem Diözesanvorstand ausgeschieden. Susi Günter-Lutz hat sich neben ihrer Tätigkeit als Gemeindeleiterin in Bettlach u. a. in verschiedenen Projekten in Kooperation mit der kantonalen Bibelgesellschaft im Kanton Solothurn engagiert. Ganz herzlichen Dank dafür! Ihre Nachfolge ist «eingefädelt», aber noch nicht offiziell geklärt, so dass davon erst im nächsten Jahr zu berichten ist.
Erinnern möchte ich zum Schluss dieses Berichtes an Hilde Domin, die im Februar 2006 im geradezu biblischen Alter von 96 Jahren gestorben ist. Im März 2005 habe ich sie noch äusserst lebendig und engagiert bei einer Lesung in Bern erlebt. Sie hat mir und wohl auch vielen anderen bibelpastoral Tätigen ein neues Gespür für Sprache geschenkt. Eines ihrer Gedichte lautet:

Worte
Worte sind reife Granatäpfel,
sie fallen zur Erde
und öffnen sich.
Es wird alles Innre nach aussen gekehrt,
die Frucht stellt ihr Geheimnis bloss
und zeigt ihren Samen,
ein neues Geheimnis.

Mögen Hilde Domins Worte weiterhin Früchte tragen! Und mögen die Worte der Bibel, auf die wir in der Bibelpastoral hören, ihren geheimnisvollen Samen in uns hinterlassen!
Detlef Hecking

CHUR
Der Vorstand des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks des Bistums Chur hat sich im Jahr 2005 zweimal in Zürich zu den ordentlichen Vorstandssitzungen versammelt. Diese wurden jeweils durch eine Einstimmung begonnen. Der Austausch unter den Vorstandsmitglieder bildete den einen Schwerpunkt der Sitzungen. Die inhaltliche und konzeptionelle Arbeit war der andere Schwerpunkt.
Aktivitäten im Bistum
Im Februar war in Sarnen die Bibelausstellung «Die Bibel mit allen Sinnen erfahren» zu sehen. Es handelt sich um eine in Österreich (Linz) konzipierte Ausstellung, welche dann von der Kirchgemeinde Schlieren auf Schweizer Verhältnisse adaptiert worden ist. Diese Ausstellung fand in Obwalden grosse Beachtung.
Auch in Siebnen (Ausserschwyz) wurde diese Wanderausstellung zur Bibel in ökumenischer Trägerschaft angeboten. Sie ist so konzipiert, dass sie vor Ort mit Lokalkolorit angereichert werden kann. In der Ausserschwyz geschah dies mit dem Aufruf «Wer hat die älteste Bibel der Region?» Dieser Aufhänger verschaffte der Ausstellung zusätzliche Aufmerksamkeit.
Hans Schwegler widmete sich beim «Bibellesen am Freitagabend» den ersten Kapiteln des Jesaja-Buches. Zudem bot er im Kirchgemeindehaus seiner Pfarrei eine Veranstaltung an unter dem Titel «Dialog mit der Bibel bei Pizza und Chianti». Im Anschluss an das gemeinsame Essen ergaben sich jeweils interessante Gespräche.
Im Haus Gutenberg/Balzers FL fanden verschiedene ökumenisch gestaltete Kurse zu biblischen Themen statt. Im Frühling gestaltete Hans Rapp gemeinsam mit der evangelischen Pfarrerin von Vaduz, Karin Ritter, vier Abende zum Thema «Auferstehung». Im Herbst stand vier Abende lang das Thema «Heiliges Land» aus der Sicht von Judentum, Christentum und dem Islam im Mittelpunkt. Diese Reihe wurde gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer von Azmoos, Reinhold Mayer gestaltet. Im Oktober ist der Glaubenskurs «Bibel verstehen» mit 25 Teilnehmenden angelaufen.

Aktivitäten des Vorstands
Bereits im Herbst 2004 hatte der Vorstand in einer Strategiesitzung beschlossen, ein biblisches Thema in die Dekanatsfortbildungen des Bistums Chur einzubringen. Dieser Wunsch wurde bei der Diözesanen Fortbildungskommission eingebracht, und der Vorstand schlug auf Anregung von Dieter Bauer den biblisch begründeten pastoralen Ansatz AsIPA als Inhalt vor. Die Fortbildungskommission hat diese Anregung aufgenommen und das Thema «Bibel» für die Dekanatsfortbildungen 2007 vorgeschlagen. Die Fortbildungskommission wünscht sich, dass auch neuere Methoden der Bibelwissenschaft oder eventuell auch ein einzelnes biblisches Buch thematisiert werden. Nach Ansicht des Vorstands ist ein pastoraler Ansatz, welcher das Gemeindeleben biblisch erdet, eine Aufgabe, welche heute Not tut. Dieter Bauer hat mit einer Arbeitsgruppe inzwischen ein Konzept für die Dekanatsweiterbildungen ausgearbeitet. Es trägt den Titel «Hören auf das Wort Gottes. Biblische Spiritualität» und wird so der Fortbildungskommission des Bistums Chur vorgestellt (inzwischen so akzeptiert, d. Red.).

Personelle Veränderungen
In der Sitzung vom 9. März wurde mit Eva Kopp ein langjähriges Vorstandsmitglied verabschiedet. Eva ist in ihrer jetzigen beruflichen Tätigkeit als Gefängnisseelsorgerin nicht mehr direkt mit der bibelpastoralen Arbeit befasst.
Hans A. Rapp verliess auf Ende November den Vorstand. Er wechselte nach Feldkirch und wird Leiter der Diözesanen Erwachsenenbildung Vorarlberg (A). Aus Liechtenstein wird kein Delegierter mehr in den Vorstand des SKB entsandt. Als Ansprechpartner ist der Leiter der Arbeitsgemeinschaft «Kirchliches Leben», Robert Büchel, bestimmt. Der Kontakt mit der BPA soll aufrecht erhalten bleiben. Eventuell ergibt sich aus geographischen Gründen auch ein Anschluss der Liechtensteiner an den Diözesanverband St. Gallen.
Hans A. Rapp

DEUTSCHFREIBURG
Der Diözesanverband Deutschfreiburg hat auch im Jahr 2005 trotz vieler personeller Veränderungen ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt.
Schon zu Beginn des Jahres hatten wir aus Anlass einer Ausstellung über muslimische Menschen in Freiburg eine Veranstaltungsreihe zum Thema «Judentum – Christentum – Islam». Am 22. Februar 2005 referierte die Islamwissenschaftlerin Dr. Lorenza Rossi über «Das Jesusbild im Koran». Am 1. März sprach der Referent Guido Baumann, Geschäftsführer der von Hans Küng gegründeten Stiftung Weltethos Schweiz, zum Thema «Wir glauben an einen Gott. Judentum, Christentum und Islam». Den Abschluss bildete der Vortrag von Dr. Christoph Gellner, Lehrbeauftragter für Christentum und Weltreligionen an der Universität Luzern: «Bibel und Koran. Was für Juden, Christen und Muslime die Mitte ihres Glaubens ist». Ausserdem führte die in unserer Region aufgewachsene Muslimin Laila Sheikh die Mitglieder des SKB und weitere Interessierte durch die besagte Ausstellung über muslimische Menschen in Freiburg. Alle vier Veranstaltungen waren mit jeweils über 30 TeilnehmerInnen für Deutschfreiburger Verhältnisse gut besucht.
Am 26. Februar fand die öffentliche Mitgliederversammlung mit dem Referenten Prof. Dr. Adrian Schenker (Universität Freiburg) statt. Er referierte zum Thema: «Ein Einblick in die Zeit, da die Bibel handschriftlich weitergegeben und verbreitet wurde. Von Handschriften, Schreibern und Herausgebern im Altertum und Mittelalter». Weil wir von der Zahl der TeilnehmerInnen enttäuscht waren, werden wir die nächste Mitgliederversammlung nicht mehr an einem Samstagnachmittag, sondern an einem Donnerstagabend durchführen.
Am 13. April 2005 und weiteren drei Abenden führte Stephan Fuchs in die Bibelexegese mit dem Thema ein: «Was hat Jesus wirklich gesagt? Bibelgesprächskreis zum Matthäus-Lesejahr.»
Die am 3. Mai vorgesehene «Sonnenuntergangswanderung mit biblischen Schöpfungsliedern» konnte aus Witterungsgründen nicht stattfinden. Am 25. Juni war das Wetter dagegen ausgezeichnet für unsere «Biblische Kapellenwanderung durch den Sensebezirk». Gegenüber der ersten Durchführung im Jahr 2004 verdoppelte sich die TeilnehmerInnenzahl, so dass wir auch im Jahr 2006 eine solche Wanderung durchführen werden.
Nach der Sommerpause gab es am 15. September auf vielfachen Wunsch eine Diskussion über die oben erwähnte Veranstaltungsreihe. Unter dem Titel: «Dialog mit dem Islam: Chance oder Schönfärberei?» diskutierten die TeilnehmerInnen kontrovers über den Dialog zwischen Christentum und Islam.
Am 9. November konnten wir wieder einmal Hermann-Josef Venetz im Bildungszentrum Burgbühl begrüssen. Er referierte über «Simon Petrus – Fels und Stolperstein».
Als Personalien ist zu vermelden, dass Barbara Schmitz, Assistentin im Biblischen Departement der Universität Freiburg, aus beruflichen Gründen aus dem Diözesanvorstand ausschied. Sie zog zurück nach Deutschland. Auch Marianne Pohl-Henzen, Pastoralassistentin in Murten, musste aus beruflichen Gründen ihr Amt im Diözesanvorstand niederlegen. Erfreulicherweise konnten wir die aus Wien stammende Assistentin von Prof. Leo Karrer, Sylvia Hodek, neu für den Vorstand gewinnen. Wir heissen sie herzlich willkommen und freuen uns auf ihre frischen und ideenreichen Beiträge!
Bedauerlicherweise hat nach 15 Jahren zum Ende des Jahres unser Urgestein Rolf Maienfisch seine Demission angekündigt. Wir bedanken uns ganz herzlich für die langjährige Mitarbeit im SKB Deutschfreiburg!
Stephan Fuchs

SKB OBERWALLIS
Wieder ist ein Jahr vergangen, das den Vorstand des SKBO mit interessanter Bibelarbeit konfrontiert hat. Vier Anlässe seien hier genannt:
«»¢ Etwa 70 Menschen und ein Hund nahmen im Juni an einer Nachtwanderung von Visp nach Stalden teil. Auf 5 Stationen liessen wir uns auf biblische Engelgestalten ein. Nachdem uns der Engel des Aufbruchs den Weg gewiesen hatte, warnten uns apokalyptische Engel unter einer lärmigen Brücke vor unserem Umgang mit der Schöpfung. Wir begegneten dem Schutz- und Trostengel Hagars, und danach ermahnte uns der hellsichtige Esel des Bileam zur Umkehr. Am Ende des Weges zeigte uns der Paradies-Cherub mit ein-dringlichen Worten die Folgen unseres Tuns auf. Mit einer besinnlichen Feier in der Michaelskirche beschlossen wir die Wanderung. Bei einem durch die Pfarrei Stalden offerierten kleinen Imbiss gingen die angeregten Gespräche noch lange weiter.
«»¢ Die drei besinnlichen Wochenenden mit Hermann-Josef Venetz sind bereits zu ei-ner Tradition geworden. Es nehmen jeweils 15-25 Personen teil. Wir treffen uns am Samstag um 11.00 Uhr zu einem ersten Vortrag. Nach dem Mittagessen und einer ausgedehnten Mittagspause, die manche zu einem Schläfchen, andere zu einem Spaziergang in der sonnigen Walliserluft nutzen, geht’s mit einem Vortrag und einer Diskussion weiter. Nach dem Nachtessen und einer Meditation treffen wir uns zu einer Walliser Institution, dem «Abusitz». Am Sonntag gibt’s noch einmal einen Vortrag. Nach dem Mittagessen feiern wir gemeinsam Eucharistie und verabschieden uns dann langsam, natürlich mit einem Glas Wein, voneinander. Gespräche, Stille, Vorträge und Feiern der Wochenenden wirken noch lange nach. Das Thema: «Ihr wisst um der Fremdlinge Herz, weil auch ihr Fremdlinge wart» machte uns bewusst, dass Fremdheit in der Bibel eine grosse Rolle spielt. Von Abraham über Israel bis zu Jesus von Nazaret: Alle waren irgendwann fremd auf dieser Erde. Gesetzgeber und ProphetInnen im Alten wie im Neuen Testament haben die Fremdlinge zu ihrem Anliegen gemacht, denn sie gehören zu den besonderen Lieblingen Gottes.
«»¢ Das Interesse am neuen Buch von Her-mann-Josef Venetz «Er geht euch voraus nach Galiläa» lockte am 28. November etwa 60 Personen zur Buch-Vernissage ins Bildungshaus St. Jodern. Nachdem Blanka Furrer einige Leitlinien des Buches aufgezeigt hatte, las der Autor Texte aus dem Buch, die die ZuhörerInnen tief berührten. Geigen-, Flöten- und Cellospiel umrahmten den Abend.
«»¢ Der Höhepunkt des Vereinsjahres war die Delegiertenversammlung des SKB im Bil-dungshaus St. Jodern. Wir freuten uns für diese «Bibelfreaks» Gastgeber zu sein. Anlässlich der Delegiertenversammlung luden wir zu einer Feier mit dem paradoxen Titel «Die frohe Botschaft vom Gericht» auf die Burgkirche in Raron ein. Diese Kirche beherbergt das grösste schweizerische Wandfresko des «Jüngsten Gerichts». Nach einem besinnlichen Gang hinauf zur Kirche – begleitet von Kurt Martis Gedicht «Das könnte den Herren der Welt ja so passen» – liessen die Teilnehmenden das Fresko auf sich wirken. Saxophon, Schlagzeug und Orgel interpretierten ausgewählte Szenen des Bildes. Die Musik wurde eigens für diesen Anlass von Alex Rüedi komponiert. Der Vorstand las dazu selbst verfasste aktualisierende Texte. Als wir vereint um den Altar mit einem guten Tropfen Walliser Wein auf einen Gott anstossen konnten, der Zukunft verheisst, war allen klar: Das war ein eindrückliches Erlebnis. Manch einem klang vielleicht noch das Schlusswort nach: Gute Christen fahren zur Hölle!
So hoffen wir, mit unserer Bibelarbeit einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten zu können. Wir sind uns aber bewusst, dass jene Christen, die zur Hölle fahren, die in Armenvierteln gegen Ausbeutung kämpfen, die in Gefängnissen Mut zusprechen, die in Kriegsgebieten ihr Leben riskieren… – den wichtigeren Teil tun. Martin Blatter/Blanka Furrer

ST. GALLEN
Von dem Verbandsgeschehen in diesem Jahr sind drei Dinge zu berichten:
Da die Herbsttagung aus den im letzten Bericht erwähnten Gründen nicht mehr durchgeführt wird, mussten die Statuten bezüglich der Hauptversammlung der neuen Situation angepasst werden. Die Änderungen wurden an der Hauptversammlung vom 16. Februar genehmigt.
Die Mitarbeit von Dieter Bauer und Peter Zürn an den Dekanatsversammlungen hat sich auch in diesem Jahr bewährt. Wir werden uns weiterhin bemühen, dass die Bibelarbeit ein fester Teil der Weiterbildung in den Dekanaten wird.
Ich möchte hier die Tätigkeit von Werner Egli, der den Vorstand auf Ende Jahr wohlverdient verlassen hat, ausdrücklich erwähnen. Der Bibel gilt seit eh und je sein grosses Interesse. Besonders ist ihm die Errichtung der einzigen diözesanen Bibelpastoralen Arbeitsstelle der Schweiz zu verdanken. Die Abschaffung dieser Stelle, die in den Anfangszeiten wichtige Impulse für die Bibelarbeit im Bistum gab, hinderte ihn nicht, nochmals die Vertretung von St. Gallen im Zentralvorstand wahrzunehmen. Mit seiner historischen Gründlichkeit konnte er auf die verschiedenen Sitze im Leben der vergangenen Bibelarbeit hinweisen; gleichzeitig wollte er die Knackpunkte der Gegenwart nicht aus den Augen verlieren. Ich danke Werner im Namen meiner Kolleginnen ganz herzlich.
Karl Hufenus

Die Bibelpastorale Arbeitsstelle SKB

BPA intern

Nachdem wir an der Bibelpastoralen Arbeitsstelle das Jahr 2004 als strategisches Planungsjahr genützt hatten, konnten wir 2005 bereits an die vielfältigen neuen Projekte herangehen, die wir im Rahmen unseres «Kompetenzzentrums für Bibelpastoral» angedacht hatten.

Erwachsenenkatechese
Wir sind davon überzeugt, dass die Weitergabe des Glaubens in Zukunft eher noch verstärkt auf biblischer Grundlage erfolgen muss. Deshalb haben wir uns die Entwicklung entsprechender Bibel- und Glaubenskurse zum Ziel gesetzt:

«»¢ Peter Zürn und Dieter Bauer konzipierten unter dem Titel «Bibel einfach lesen» einen «Bibelkurs light», der an vier Abenden auf ganz einfache Weise in das Bibelbuch, seine Entstehung und Botschaft, aber auch ins Bibellesen selbst einführen soll. Die dazugehörigen Materialien werden zur Zeit fertiggestellt und sollen ab Sommer 2006 verfügbar sein.

«»¢ Nachdem seit einigen Jahren die Schaffung eines niederschwelligen religiösen Basiskurses gewünscht wird, der zu den bewährten 1-jährigen Glaubenskursen von theologiekurse.ch eher erst hinführen soll, haben Peter Zürn und Dieter Bauer zusammen mit einem Team von theologiekurse.ch einen Mini-Glaubenskurs entwickelt. Unter dem Titel «Glaubenssache. 7 christliche Updates» werden an 7 Gesprächsabenden elementare Glaubensfragen (Basics) in lockerer Atmosphäre angesprochen. Der Kurs wird nach einer Pilotphase im Frühjahr 2006 noch einmal überarbeitet und liegt im Herbst 2006 fertig vor.

Pastoral auf biblischer Grundlage
Im Rahmen eines Auftrags der Diözesanen Fortbildungskommission erarbeiteten Peter Zürn und Dieter Bauer zusammen mit einer Arbeitsgruppe ein Konzept für die Dekanatsfortbildungen 2007 im Bistum Chur. Unter dem Titel: «Hören auf Gottes Wort. Biblische Spiritualität» soll der aus Asien kommende pastorale Ansatz AsIPA auf Schweizer Verhältnisse angepasst an die in den Pfarreien Tätigen weitervermittelt werden. Im Gespräch mit neueren Entwicklungen in der Bibelwissenschaft wird die Bibel zur Inspirationsquelle einer Pastoral der Zukunft.

MultiplikatorInnenschulung und Innovation in der Bibelpastoral

«»¢ Nachdem in den vergangenen Jahren an drei Jahreskursen qualifizierte MultiplikatorInnen in der Bibelarbeit ausgebildet worden waren, wurde 2005 erstmals ein «Bibelpastorales Wochenende» zur Weiterbildung angeboten. Nach dem guten Erfolg soll dies ein jährlich wiederkehrendes Angebot werden.

«»¢ Damit die Bibelpastoral auch einen Raum für Experiment und Innovation hat, bietet die Bibelpastorale Arbeitsstelle ab 2006 in jährlich wechselnder Verantwortung mit den reformierten Deutschweizer Projekten Erwachsenenbildung (wtb) eine «WerkstattBibel» an, in welcher neuere Methoden der Bibelarbeit entwickelt, ausprobiert und in einer eigenen Buchreihe auch dokumentiert werden.

Last, but not least: Personelles
Nach über elfjähriger Tätigkeit ist unsere Sachbearbeiterin Christa Breiing Ende 2005 in den Ruhestand gegangen. Seit Oktober arbeitet Bettina Schulze als ihre Nachfolgerin an der Bibelpastoralen Arbeitsstelle.

Eigene Kurs- und Bildungsangebote

Nachdem der Ausbildungskurs «Biblische Kurs- und Bildungsarbeit leiten» zuletzt 2003/2004 durchgeführt worden war, boten wir ihn erneut für 2005/2006 an. Leider kam er trotz intensiver Werbung diesmal nicht zustande, so dass wir zunächst einmal pausieren wollen und an eine Neukonzeption ab 2008 denken.
Überwiegend ehemalige Kursteilnehmerinnen der vergangenen drei Ausbildungskurse «Biblische Kurs- und Bildungsarbeit leiten» fanden sich zu einem von Dieter Bauer geleiteten «Bibelpastoralen Wochenende» unter dem Thema «Judit. Auf den Spuren des Buches Judit über Leitung nachdenken» zusammen. Der viel versprechende Start dieses neuen Angebots ermutigt uns, auch in den kommenden Jahren eine solche Veranstaltung durchzuführen. 2006 wird es um «Träume» gehen.
Die Hebräischwoche in Kooperation mit der reformierten Landeskirche und dem Zürcher Lehrhaus fand im Haus der Stille in Kappel am Albis statt. Thema war «Alles Windhauch...? Mit Kohelet auf der Suche nach dem Sinn des Lebens». Die Möglichkeit, Hebräisch zu erlernen oder die bereits erworbenen Kenntnisse zu vertiefen wie auch das ausgesuchte Rahmenprogramm zogen wieder zahlreiche TeilnehmerInnen an. Dieter Bauer war 2005 letztmals mit der organisatorischen Leitung befasst, nachdem ab 2006 das Lassalle-Haus in Schönbrunn mit P. Christian Rutishauser SJ katholischerseits die Verantwortung übernehmen wird.

Auswärtige Kurse und Referate

Dieter Bauer führte im Februar/März fünf Bibelabende in Wettingen durch unter dem Thema «Dem Apostel Paulus auf der Spur». Diese Veranstaltungen sollten v. a. den LektorInnen Hilfestellung bei den oft schwer verständlichen Lesungen geben.
Ebenfalls im März hielt Dieter Bauer zum Thema «Die im Land des Staubes schlafen. Auferstehungshoffnungen im Alten Testament?» eine Karwochenpredigt in der Dreifaltigkeitskirche in Bern.
«Der Schluss des Markusevangeliums (Mk 16,1-8)» war Thema eines Bibelabends in der Pfarrei Allerheiligen in Zürich.
Einen Kurstag für Lehrkräfte aller Stufen hielt Dieter Bauer im Auftrag des Katechetischen Zentrums Graubünden im April in Chur unter dem Thema «Wenn guten Menschen Böses widerfährt. Ijob und die Frage nach dem Leid».
Vor der Dekanatsversammlung des Dekanates Gossau SG hielt Dieter Bauer im September in Niederuzwil eine biblische Fortbildung zum Thema «Sabbat und christlicher Sonntag».
Für Peter Zürn fand der Schwerpunkt des vergangenen Jahres 2004, die Einführung ins Lesejahr A (Matthäusevangelium), eine Fortsetzung in einer Veranstaltung im Dekanat Appenzell , die er leitete.
Einen neuen thematischen Schwerpunkt bildeten 2005 die «biblischen Familiengeschichten im Buch Genesis». Die Arbeit an Band 9 der WerkstattBibel (s. u.) floss in die Materialien zum Bibelsonntag (s. u.) ebenso ein wie in das Winterseminar der Katechetischen Arbeitsstelle Zürich, das Peter Zürn an vier Abenden hielt. Sie standen unter dem Titel «Von Dreiecksgeschichten, Muttersöhnen und GottesstreiterInnen. Familiengeschichten aus dem Buch Genesis».
In der Ökumenischen Bibelrunde Baden, die Peter Zürn an insgesamt 15 Abenden leitete, waren im ersten Halbjahr zunächst «Rote Fäden durchs Matthäusevangelium» Thema. Im zweiten Halbjahr ging es dann um «Frauen in den biblischen Familiengeschichten (Gen 12ff)».
Auch beim Wochenende mit dem Pfarreirat Herisau zum Thema «Die Bibel als Quelle des Lebens in unserer Pfarrei neu entdecken» stand die Begegnung Hagars mit Gott am Brunnen des Lebendigen» (Gen 16) auf dem Hintergrund der dramatischen Familiengeschichte im Zentrum.
Einen zweiten Schwerpunkt der Arbeit von Peter Zürn bildete das Bibliodrama. Mit bibliodramatischen Elementen arbeitete er bei folgenden Veranstaltungen:
«»¢ In einem «Gespräch über die Johannespassion» unter dem Titel «Der Held aus Juda siegt mit Macht» im Rahmen einer Karwochenpredigt in der Pfarrei Aarau.
«»¢ Im Vortrag zur Eröffnung der Bibelausstellung «Neuland» in Schlieren mit dem Titel «Vom Wohlgeruch der Freiheit. Die Bibel entdecken mit allen Sinnen».
«»¢ Beim Wochenende mit dem Pfarreirat Herisau zum Thema «Die Bibel als Quelle des Lebens in unserer Pfarrei neu entdecken» stand ein Bibliodrama zur Geschichte von Hagar, Ismael, Isaak, Abraham und Sara (Gen 16 und 21) im Mittelpunkt.

Wichtige Kooperationen

Diözesane Fortbildung Chur
Seitens der Diözesanen Fortbildung Chur wurde die BPA beauftragt, die Dekanatsfortbildungen 2007 unter dem Thema «Bibel» zu planen.
Dazu wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, an der neben Dieter Bauer und Peter Zürn auch Brigitte Fischer von der Koordinationsgruppe AsIPA, Markus Heil (Nussbaumen) als Gemeindeleiter mit AsIPA-Erfahrung und Ernst Walker als Mitglied des Diözesanvorstandes Chur, der das Projekt lanciert hatte, teilnahmen.

theologiekurse.ch (TKL)
Dieter Bauer und Peter Zürn erarbeiteten gemeinsam mit Felix Senn und Ernst Ghezzi von theologiekurse.ch sowie der Gemeindeleiterin Gaby Zimmermann (Pfarrei Romanshorn) das Projekt eines niederschwelligen Glaubenskurses: «Glaubenssache. 7 christliche Updates», der im Herbst 2006 gedruckt vorliegen soll.
Ausserdem wurden erste Gespräche zum Thema einer zukünftig noch engeren organisatorischen Zusammenarbeit der beiden Fachstellen geführt.

Koordinationsgruppe AsIPA
Mit der Projektgruppe AsIPA fanden Sondierungsgespräche statt bezüglich einer Zusammenarbeit bei der Propagierung dieses biblischen Pastoralprojektes in der Schweiz und speziell bei den Dekanatsfortbildungen Chur 2007 (s. o.).

wtb. Deutschschweizer Projekte
Erwachsenenbildung
Bewährt hat sich die ökumenische Zusammenarbeit mit wtb. Deutschschweizer Projekte Erwachsenenbildung in der Herausgeberschaft der Buchreihe «Werkstatt-Bibel». Zwei weitere Bände sind 2005 im Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart, erschienen, abwechselnd von BPA und wtb verantwortet (s. u.).
Auf einer gemeinsamen Sitzung der Herausgeberinnen 2004 war bereits beschlossen worden, den Erscheinungsrhythmus der Bücher ab 2006 auf 1 Band pro Jahr zu reduzieren und die Werkstätten zur Erarbeitung der Buchreihe ab 2005 ökumenisch durchzuführen.
Ein Gespräch unter den MitarbeiterInnen von wtb und BPA ergab die Planung einer gemeinsamen Retraite 2006, die neuere Ansätze in der Bibelarbeit ökumenisch reflektieren möchte.

Kurse in Kappel / Zürcher Lehrhaus
Weitergeführt wurde auch die Partnerschaft mit der Zürcher reformierten Landeskirche (Kurse in Kappel) und dem Zürcher Lehrhaus in der Vorbereitung und Durchführung der Hebräischwoche (s. o.).

Schweizerische Bibelgesellschaft
Dieter Bauer und Peter Zürn führten ein Gespräch mit der Schweizerischen Bibelgesellschaft, bei dem es neben dem jährlich in gemeinsamer Verantwortung durchgeführten ökumenischen Bibelsonntag auch um eine eventuelle Kooperation beim niederschwelligen Bibelkurs «Bibel einfach lesen» ging.

Informationsstelle Kirchliche Berufe
Mit Robert Knüsel, dem Leiter der Informationsstelle Kirchliche Berufe, führte Peter Zürn ein Gespräch. Daraus entstanden Pläne für konkrete Kooperationen 2006 und 2007.

Bibelsonntag

An den ökumenischen Unterlagen zum Bibelsonntag 2005 haben neben Peter Zürn und Urs Joerg (Schweizerische Bibelgesellschaft) auch Karin Klemm (katholische Spitalseelsorgerin in Baden AG), Frauke von Essen (reformierte Pfarrerin in Bremgarten-Mutschellen AG) und Thomas Markus Meier (Erwachsenenbildner der katholischen Landeskirche in Aarau), der eigens für die Unterlagen Bilder zeichnete, mitgewirkt. Unter dem Titel «Verheissung im Plural» wurde der Schrifttext Genesis 21 ausgelegt und Impulse zum Umgang mit Pluralität in der Bibel und bei heutigen Lebensentwürfen gegeben, sowie Anregungen zum interreligiösen Dialog entwickelt. Wie immer gab es Elemente zur Gottesdienstgestaltung, eine Predigtskizze sowie Vorschläge zur Bibelarbeit.

Die Zeitschriften des Bibelwerks

Bibel heute
«»¢ Weg-Erfahrungen
«»¢ Die Bibel lesen – auf welche Weise?
«»¢ Kinder in der Bibel
«»¢ Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht

Bibel und Kirche
«»¢ Schöpfung – Gabe und Aufgabe
«»¢ Die apokryphen Evangelien
«»¢ Ezechiel – Ver-rückte Welten
«»¢ Krieg

Welt und Umwelt der Bibel
«»¢ Von Jesus zu Muhammad
«»¢ Religionen im alten Syrien
«»¢ Babylon
«»¢ Juden und Christen

Mitglieder- / AbonnentInnen

Am Ende des Jahres hatte das SKB 1´276 Mitglieder (Vorjahr 1´317). Damit verlangsamte sich der Mitgliederschwund im Vergleich zum Vorjahr etwas. Offensichtlich haben die 2005 durchgeführten Werbeaktionen Wirkung gezeigt.

Die Publikationen der BPA

WerkstattBibel
An Band 8 hatte Dieter Bauer als Mitautor und zusammen mit Peter Zürn als Mitglied des Redaktionskreises mitgearbeitet:
Brigitte Schäfer (Hrsg.), Gestaltete Lebensräume. Gärten als Orte der Verwandlung (WerkstattBibel 8), Stuttgart 2005.
Den Band 9 verfassten die MitarbeiterInnen an der BPA gemeinsam:
Dieter Bauer / Christa Breiing / Peter Zürn, Auf krummen und geraden Wegen. Biblische Familiengeschichten erzählen (WerkstattBibel 9), Stuttgart 2005.
Peter Zürn und Dieter Bauer nahmen abwechselnd an den Werkstätten zum Band 10 der WerkstattBibel unter dem Thema «Wort und Schrift» teil. Peter Zürn leitete als Teil einer Arbeitsgruppe eine Bibelarbeit zu Offenbarung 10. Der Band erscheint im Herbst 2006.

Vernetzungen

Interessengemeinschaft Bibliodrama IGB
Peter Zürn engagierte sich bei der Vorbereitung des Ersten Schweizer Bibliodramasymposions 2006 gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Bibliodrama Schweiz – Liechtenstein – Vorarlberg IGB, den Deutschschweizer Projekten Erwachsenenbildung wtb und der Katholischen Erwachsenenbildung Aargau. Dazu gehörte auch die Teilnahme an der Jahresversammlung der Interessengemeinschaft Bibliodrama.

Internationale Zusammenarbeit

Katholisches Bibelwerk Stuttgart
Bedingt durch die gemeinsame Herausgeberschaft der Mitgliederzeitschriften «Bibel und Kirche» und «Bibel heute» besteht ein enger Kontakt zum Katholischen Bibel-welk e.V. Stuttgart. Detlef Hecking vertrat das SKB im Redaktionskreis von «Bibel und Kirche», Dieter Bauer nahm an zwei «Direktorenkonferenzen» in Stuttgart teil.

Katholische Bibelföderation
Aus Anlass des 40. Jahrestages der Proklamation des Konzilsdokuments «DEI VERBUM» luden die Katholische Bibelföderation (KBF) und der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen von 14.-18. September 2005 Bischöfe und Repräsentanten von Bibelpastoralen Institutionen aus der ganzen Welt nach Rom zu einem Kongress ein unter dem Motto «Die Heilige Schrift im Leben der Kirche». Mehr als 380 Teilnehmer hielten Rückblick auf die Früchte des II. Vatikanischen Konzils in Bezug auf die Verbreitung des Wortes Gottes und tauschten sich aus über Perspektiven und Herausforderungen der heutigen Zeit in den jeweiligen Weltregionen.
Dieter Bauer hielt auf dem Kongress für die Subregion Mitteleuropa ein Referat zu «Herausforderungen und Perspektiven für die Bibelpastoral in Mitteleuropa». Als Konsequenzen aus diesem Kongress wurde festgehalten:
«»¢ In der bibelpastoralen Arbeit sollten wir aus dem Reichtum der exegetischen Forschung, die im Moment ganz neue, hilfreiche Wege geht, auch weiterhin schöpfen. Aber genauso müssen wir lernen, die Kompetenz der Menschen an der Basis wahrzunehmen. Wir müssen diese Kompetenz der Menschen in der Kirche sichtbar machen und einen gemeinsamen Raum aller Lesenden bereiten.
«»¢ Nicht nur die einfachen BibelleserInnen, sondern auch einfache Bibellesemethoden und die «lectio divina» sind eine Herausforderung und eine Chance für unseren Kontext, die wir unbedingt beachten und weiterentwickeln müssen.
«»¢ Die Bibelpastoral braucht für diese Aufgabe gut ausgebildete Männer und Frauen in der Bibelarbeit, die die unterschiedlichsten Fähigkeiten mitbringen. In der Ausbildung von Priestern und Laien muss mehr Raum für bibeltheologische, bibelpastorale und biblisch-spirituelle Inhalte geschaffen werden.
«»¢ Wenn wir ernst nehmen, dass ein Grossteil der Menschen nur noch im Gottesdienst mit den biblischen Texten in Berührung kommt, dann ist eine Revision der Perikopenordnung unabdingbar, die vor allem den alttestamentlichen Texten mehr Beachtung schenkt.
«»¢ Wir haben in der Bibelpastoral noch längst nicht alle Räume des Bibellesens gefunden. Z. B. spielt in der jüdischen Tradition die Familie eine grosse Rolle bei der Weitergabe der biblischen Traditionen an die nächste Generation. Auch heute sind Familien an biblischen und religiösen Fragen besonders interessiert.

Ausblick und Dank

Am Ende dieses Jahres 2005 könnten wir eigentlich zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir haben unsere «Hausaufgaben» gemacht und unser Profil als «Kompetenzzentrum Bibelpastoral» weiter geschärft. Trotzdem macht uns die finanzielle Situation Sorgen. Angesichts schwindender Mittel für gesamtschweizerische Aufgaben sind wir gezwungen, unsere Rücklagen in den nächsten Jahren massiv abzubauen.
Um so dankbarer sind wir denjenigen, die sich nicht entmutigen liessen: den Mitgliedern des Zentralvorstands, aber auch den vielen anderen, die in den verschiedenen Gremien des Bibelwerks mit-gedacht und ihre Ideen geliefert haben. Nicht vergessen wollen wir in diesem Zusammenhang auch die vielen, die der BPA in irgendeiner Weise verbunden sind als Mitglieder, FreundInnen und Förderer oder als Zuschussgeber wie Fastenopfer und RKZ. Vielen herzlichen Dank!

Zürich, im März 2006

Dieter Bauer
Peter Zürn
Bettina Schulze