Wir bilden weiter

Israel-Palästina: Verheissenes Land – verlorenes Land – Biblische Traditionen und heutige Zugänge   

Mittwoch, 23. April 2014, 09:00, bis Freitag, 25. April 2014, 17:00

Bibelseminar in Bern

 

Reformiertes Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5, 3014 Bern

Fünftes Ökumenisches Bibelseminar 2014 mit Marie-Theres Wacker, Viola Raheb und Michel Bollag.

Land, Landrechte, Zugang zu Land, Landraub – weltweit ist Land ein begehrtes wie umkämpftes Gut. Land ist ein umstrittenes Thema. So umstritten wie die biblische Landverheissung. Durch die Jahrhunderte hindurch entzündeten sich daran die Hoffnung und der Traum von einem Leben in Freiheit und Sicherheit. Die Sehnsucht nach dem verheissenen Land hat Freiheitsbewegungen befeuert. Zugleich dient die Landverheissung bis heute als Legitimation für Eroberung und Unterdrückung anderer. Die blutigen Spuren der Con quista in Südamerika und der Eroberung Nordamerikas erinnern bis heute daran. Ist die Landverheissung also ein Instrument der Unterwerfung oder ein Motiv der Befreiung – oder beides gleichzeitig?

Sehr deutlich wird diese Ambivalenz im Konflikt um Israel- Palästina. Der Verweis auf die biblische Landverheissung spielt dort in das politische Tagesgeschäft hinein – und prägt zugleich unsere Haltung zum «Heiligen Land». 

Im fünften Ökumenischen Bibelseminar wollen wir einen Schritt zurück tun, Abstand nehmen und zugleich tiefer graben. Wir lesen Texte zur biblischen Landverheissung im Dialog mit jüdischen, christlichen und palästinensischen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern und fragen: Wie lassen sich diese Texte heute verstehen? Welche Wirkung haben sie entfaltet? Wie prägen sie den christlich-europäischen Blick auf Israel- Palästina? Wie verbinden sie sich mit den jüdischen und palästinensischen Erfahrungen? Gibt es eine befreiende Lektüre, die allen gerecht wird?

Referierende

Marie-Theres Wacker ist Professorin für Altes Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster und arbeitet exegetisch zum Thema «Landkonflikte – Landutopien». Sie plädiert für eine Exegese, welche die Rezeptionsgeschichte der Hebräischen Bibel in ihrer ganzen kulturellen Breite berücksichtigt, um nicht blind gegenüber Vereinnahmungen zu sein.

Michel Bollag studierte Tora in Jerusalem, Pädagogik, Psychologie und Philosophie in Zürich. Er ist Fachreferent für Judentum und Co-Leiter des Zürcher Lehrhauses. Das Reflektieren über religiöse Fragen zusammen mit Menschen aus anderen Religionsgemeinschaften versteht er als grosse Bereicherung.

Viola Raheb wuchs in Bethlehem in einer palästinensisch-christlichen Familie auf und studierte Pädagogik und Theologie. Sie lebt und arbeitet seit 2002 in Wien als Publizistin, Bildungsreferentin und Expertin zu Themen rund um Israel und Palästina.

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